Mannheim. Die Übernahme-Spekulationen um den Industriedienstleister Bilfinger reißen nicht ab: Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ist der französische Konkurrent Altrad an dem Mannheimer Konzern interessiert. Altrad ist als Dienstleister in ähnlichen Branchen wie Bilfinger aktiv, etwa in der Öl- und Gasbranche und in Kraftwerken. Die Gespräche seien aber noch nicht weit fortgeschritten, so dass andere Kandidaten weiter eine Chance hätten. Genannt wird die Private-Equity-Firma Clayton Dubilier & Rice (CD&R). Reuters beruft sich dabei auf Insider.
Eine Bilfinger-Sprecherin erklärte auf Anfrage lediglich, dass das Unternehmen grundsätzlich keine Gerüchte am Markt kommentiere. Sie betonte aber: „Ziel von Bilfinger ist es, die Wertschöpfung für unsere Anteilseigner zu steigern.“ In diesem Rahmen sei Bilfinger regelmäßig im Austausch mit Dritten, „um die strategische Weiterentwicklung und die Möglichkeiten zur Wertschöpfung mit ihnen zu diskutieren“.
Bilfinger hat schon in den vergangenen Monaten Begehrlichkeiten vor allem von Finanzinvestoren geweckt. Der vor kurzem ausgeschiedene Bilfinger-Vorstandsvorsitzende Tom Blades hatte vergangenen November eingeräumt, dass es Gespräche mit Investoren gebe. Man stelle sich aber nicht aktiv zum Verkauf. Blades hat im Januar überraschend sein Amt niedergelegt. Ob dieser Rückzug mit Differenzen bezüglich Verkaufsplänen zusammenhängen könnte, wurde nicht bekannt. Der 64-Jährige hatte angegeben, dass er sich auf seine Familie und sein Privatleben konzentrieren wolle. Interimschefin ist Finanzvorständin Christina Johansson. Der Aufsichtsrat von Bilfinger befasst sich der Sprecherin zufolge mit der Frage einer langfristigen Nachfolge für Blades. Eine Entscheidung sei in den kommenden Monaten zu erwarten.