Berlin. Anfang Februar hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) den Handel angesichts extremer Billigangebote für Lebensmittel in Supermärkten zu fairen Bedingungen für die Bauern aufgerufen. „Wir haben ein gemeinsames Interesse an einer starken regionalen Versorgung“, sagte sie bei einem Spitzentreffen mit Vertretern von Handel und Ernährungsindustrie. Eine EU-Richtlinie, die Praktiken von Händlern zulasten kleinerer Lieferanten verbietet, soll schnell umgesetzt werden. Es gehe dabei vor allem um die Frage, dass diejenigen, die Lebensmittel erzeugten, mit den Auflagen „überleben“ könnten.
Das Treffen folgte auf einen „Agrargipfel“ bei Merkel im Dezember. Hintergrund sind Proteste von Bauern, die sich gegen neue Umweltauflagen, aber auch gegen Billigangebote für Fleisch und andere Produkte richten. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) will unter anderem eine „Beschwerdestelle“ einrichten, bei der Erzeuger Probleme und Dumpingpreise melden können. Zudem soll es eine „Kommunikationsallianz“ von Bauern und Handel zur Wertschätzung von Lebensmitteln geben.