Mannheim. Mit den Unterschriften unter eine zehnseitige Kooperationsvereinbarung gaben Mannheims Erster Bürgermeister Christian Specht (CDU) und der Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN), Volkhard Malik, grünes Licht: Seit Montag ist der Start der Elektro-Tretroller in der Metropolregion Rhein-Neckar auch offiziell besiegelt.
Der Deutschland-Chef des Berliner Betreiber-Unternehmens „Tier“ kann jetzt mit 310 Scootern loslegen – und hat das genaugenommen bereits Mitte vergangener Woche getan, als die ersten Cityflitzer in den Innenstädten Mannheims, Heidelbergs und Ludwigshafens auftauchten. „Uns ist es sehr wichtig, dass wir die Scooter auf geordnete Weise einführen“, erläuterte Specht das gemeinsame Vorgehen.
So wurden in dem Vertrag für alle drei Städte genaue Parkverbotszonen festgelegt – dort kann dank „Geo-Fencing“, also der Überwachung per GPS und Mobilfunknetz, der Roller nicht mehr verriegelt werden. Wer das Gefährt in einer solchen Zone trotzdem stehen lässt, muss weiter die Ausleihgebühr bezahlen und riskiert eine kostenpflichtige Verwarnung. Die Nutzung der Scooter ist zurzeit auf innenstadtnahe Bereiche begrenzt.
Zudem regelt die Vereinbarung, dass in den drei Innenstädten allmorgendlich höchsten 100 E-Scooter bereitgestellt werden dürfen – zumindest vorerst. „Es wird keinen ungeordneten Hochlauf geben,“ versichern Specht, Malik und Reinckens: „Einfach so, über Nacht 1000 Fahrzeuge mehr in die Innenstadt stellen, das ist völlig ausgeschlossen.“ Unklar blieb am Montag allerdings, wie viele Roller für die Region geplant sind. „Das hängt auch von der Nachfrage ab“, so Tier-Expansionsmanager Marcel Krehbiel.
In einem weiteren Schritt sei vorgesehen, das Scooter-Angebot, das derzeit ausschließlich über eine Smartphone-App von „Tier“ genutzt werden kann, auch über die entsprechende Software des Verkehrsverbunds zugänglich zu machen. Malik: „Wir wollen die Buchung und Bezahlung auch über unsere App myVRN ermöglichen.“ Vergünstigungen für Jahreskarteninhaber des Verkehrsverbundes seien außerdem geplant.
Standards bei Arbeitsbedingungen
Weitere, für Bürgermeister Specht „nicht unerhebliche“ Aspekte der Kooperationsvereinbarung seien Langlebigkeit der Scooter sowie Wartung und Pflege vor Ort. Zudem seien für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter vor Ort Mindeststandards verabredet worden. Mit gegenwärtig vier Beschäftigten stellt Tier den Betrieb der Scooter von acht bis 23 Uhr (freitags und samstags neun bis 24 Uhr) sicher. Über Nacht kommen alle Roller ins Depot im Mannheimer Rheinauhafen und werden neu aufgeladen.