Tokio/Kairo. Monatelang gab es Streit um die Blockade des Suezkanals durch den Frachter „Ever Given“ –nun haben beide Seiten eine Einigung erzielt. Das Containerschiff solle an diesem Mittwoch freikommen, teilte ein Sprecher des japanischen Schiffseigners Shoei Kisen Kaisha am Montag auf Anfrage mit. Details zur Vereinbarung mit der ägyptischen Kanalbehörde nannte er nicht. Nach wochenlangen und umfangreichen Verhandlungen habe es eine „grundsätzliche Einigung“ gegeben, hatte die britische Anwaltskanzlei Stann Marine kürzlich bekanntgegeben. Sie vertritt die Eigentümer sowie Versicherer der „Ever Given“.
Usama Rabi, Chef der Kanalbehörde, bestätigte die Einigung gegenüber dem ägyptischen Fernsehsender Al-Kahira Wal Nas. Details der Einigung nannte er ebenfalls nicht und verwies auf eine Geheimhaltungsvereinbarung beider Seiten. Die japanische Seite werde der Kanalbehörde als Teil der Vereinbarung aber einen Schlepper schenken. „Am Mittwoch wird es eine Zeremonie zur abschließenden Unterschrift geben und wir werden dem Schiff die Weiterfahrt erlauben“, sagte Rabi. „Natürlich wird das Geld oder ein Teil dann überwiesen sein.“
Sechs Tage Stillstand
Die „Ever Given“, eines der größten Containerschiffe der Welt, war im März im Suezkanal auf Grund gelaufen. Sechs Tage blockierte der 400 Meter lange Frachter die wichtige Wasserstraße zwischen Asien und Europa. Hunderte Schiffe mussten auf Weiterfahrt warten. Nach der Freilegung beschlagnahmte die Kanalbehörde das Schiff, das seitdem am Großen Bittersee liegt, der den nördlichen vom südlichen Teil des Suezkanals trennt. dpa