Mannheim. Das ist ein Hingucker! Kia hat längst das Biedere seiner Anfangsjahre auf dem europäischen Markt abgelegt. Heute drehen sich die Leute auf der Straße um, wenn ein neues Modell aus Südkorea vorbeirollt. Und auch längst ist das Billigheimer-Image abgelegt – obwohl die Marke bei ihren Fahrzeugen noch immer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Nun steht die fünfte Generation des kompakten SUV Sportage im Hof – komplett auf Zukunft getrimmt, als Topmodell in der GT-Line.
In der Ausstattungslinie ist alles drin, was sich der Kunde von heute so wünscht, neben Navigationssystem, Rückfahrkamera oder belüfteten Vordersitzen warnen Assistenten davor, wenn Linien überfahren werden, beim Ausparken Verkehr von hinten oder der Seite naht und man dem Vordermann zu nahe kommt. 45 000 Euro stehen in der Preisliste. Ein entsprechend ausgestatteter VW Tiguan würde einiges mehr kosten. Die Basisvariante des Sportage kommt auf 27 790 Euro.
Kia Sportage 1.6 T-GDI 48V 4WD 7DCT GD GT-Line
Motor: Vierzylinder Benziner
Hubraum: 1598 ccm
Leistung: 132 kW / 180 PS
Max. Drehmoment: 265 Nm
Antrieb: Allradantrieb, Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe
Höchstgeschw.: 201 km/h
Beschleunigung: 0–100 km/h in 9,9 Sekunden
Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 6,0 l /Testverbrauch: 7,1 l
CO2-Emission: 137 g/km
Leergewicht: 1648 kg
Länge: 4515 mm, Breite: 1865 mm, Höhe: 1650 mm
Kofferraum: 526 –1715 Liter
Preis: 45 490 Euro
Serienausstattung: Adaptive Dual-LED-Scheinwerfer, 19-Zoll-Leichtmetallfelgen, elektrische Sitzverstellung mit Memory-Funktion, elektronische Dämpferkontrolle, Sitzbezüge in Ledernachbildung mit Seitenwangen in Veloursleder, Sitzventilation vorn, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Navigationssystem, zahlreiche Assistenzsysteme. se
Der Testwagen ist ein sogenannter Mild-Hybrid, das heißt, er speichert beim Bremsen mit seinem 48-Volt-System Energie, die er zum Beschleunigen dann wieder frei gibt. Zudem soll Sprit gespart werden. Bei der 180-PS-Benziner-Variante haben wir mit etwas Gefühl auf dem Gas im Test 7,1 Liter/100 km erreicht.
Gekoppelt wird der Vierzylinder hier serienmäßig mit einem Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, das vor allem beim Anfahren ruckelig arbeitet. Beim kurzen Zwischenbeschleunigen tut es sich auch mit dem Herunterschalten etwas schwer, was den Sportage leicht träge erscheinen lässt.
Mittelkonsole erinnert an EV6
Dafür tritt der Motor akustisch fast nicht in Erscheinung und surft im mittleren Drehzahlbereich auf einer kräftigen Welle. Das Fahrwerk lässt nur wenige Wankbewegungen zu und ist trotz der Straffheit eher in Richtung Komfort abgestimmt. Heraus kommt bei dieser schwer zu vereinbarenden Disziplin ein schöner Mix aus Kurvenspaß und Langstreckentauglichkeit.
Wer schon die futuristisch gezeichnete Front spektakulär findet, wird auch innen nicht enttäuscht. Die beiden 12,3 Zoll großen Displays und die breite Mittelkonsole erinnern an den EV6, das spacig gezeichnete Elektromobil von Kia. Der große Bildschirm neigt sich dem Fahrer zu, nimmt sozusagen eine Kurve. Das weckt Erwartungen an Konnektivität und Infotainment. Hier ist der Sportage auf der Höhe der Zeit: Eine eigene App, Einbindung des Smartphones via Apple CarPlay oder Android Auto und viele hauseigene Apps, die per Berührung aktiviert werden. Und: Die schmale Touchscreenleiste unter dem großen Monitor für schnellen Zugriff bei der Temperaturwahl und anderen Funktionen per Direktwahl zeigt, dass auch im Jahr 2022 eine einfache Bedienung von elementaren Einstellungen möglich ist.
Über die Platzverhältnisse braucht niemand zu klagen. Vorne herrscht für einen Kompakten eine schöne Armfreiheit, hinten beschränkt auch keine Enge die beiden Passagiere. Zu dritt möchte man hinten aber nicht auf große Reise gehen. Diese würde aber der anständige Kofferraum mitmachen. Werden ganz schnell und bequem die Rückenlehnen per Hebel nach vorne geklappt, ergeben sich stolze 1700 Liter an Ladevolumen – aber auch einen Ladeboden, der leicht ansteigt.
Dass Kia-Fahrzeuge heute bestens verarbeitet sind und mit hochwertigen Materialien ausgestattet werden, ist kein Geheimnis mehr. Auch der Sportage knüpft hier an – mit einer tollen Haptik. Zur Freude derer, die ihr Auto etwas länger fahren wollen, bietet Kia auch bei ihm sieben Jahre volle Garantie. Die breite Motorenpalette reicht vom Diesel über den Benziner bis zum Plug-in-Hybrid.