„Ida“ - Lebensbedrohliche Wetterextreme in New York

Unwetter historischen Ausmaßes

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dpa
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Fahrzeuge stehen im Hochwasser auf einer Straße in New York. © dpa

New York. Ein Rekordunwetter nach Hurrikan „Ida“ hat in der Millionenmetropole New York Überschwemmungen von nicht gekannten Ausmaßen und Chaos ausgelöst. In der Region im Nordosten der USA starben mindestens acht Menschen, als Keller und Autos vollliefen und Straßen zu reißenden Flüssen wurden. Bürgermeister Bill de Blasio rief am späten Mittwochabend (Ortszeit) den Notstand aus. Der Nationale Wetterdienst (NWS) erklärte angesichts der lebensbedrohlichen Lage erstmals einen Sturzflut-Notfall für New York und die Umgebung.

Bis in den Donnerstag hinein standen weite Teile des zwischenzeitlich komplett eingestellten U-Bahn-Verkehrs still. Auf Videos war zu sehen, wie die Wassermassen Stationen überflutet hatten, viele Menschen saßen derweil in Zügen fest.

Klimaforscher Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung führt die Ereignisse an der US-Ostküste auf die Erderwärmung zurück: „Hurrikans und Taifune ziehen ihre Energie aus der Oberflächentemperatur des Ozeans. Durch die globale Erwärmung erhöhen wir diese Oberflächentemperatur und stellen damit den Hurrikans mehr Energie zur Verfügung. Das bedeutet, dass Hurrikans stärker werden – und dass die starken Hurrikans zunehmen.“

Im New Yorker Central Park waren am Mittwochabend Regenmassen in nicht gekanntem Ausmaß gefallen. 80 Millimeter registrierte der Nationale Wetterdienst binnen nur einer Stunde. Der erst Ende August aufgestellte Rekord für New York hatte bei 49 Millimetern gelegen. Insgesamt fielen in einigen Teilen der Region deutlich über 200 Millimeter – das ist etwa doppelt so viel wie der Durchschnittswert für Deutschland im gesamten Juli.

„Wir erleben heute Abend ein historisches Wetterereignis mit Rekordregen in der ganzen Stadt, brutalen Überschwemmungen und gefährlichen Bedingungen auf unseren Straßen“, schrieb Bürgermeister de Blasio. Die Menschen sollten in Häusern Schutz suchen und nicht auf die Straße gehen, um den Rettungskräften die Arbeit zu ermöglichen.