Kriminalität - Geiselnahme in Reisebus ausgeschlossen

Ermittlungen wegen Mordversuch

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dpa
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„Bedrohungslage“: Ein Großaufgebot der Polizei auf der A9. © dpa

Hilpoltstein. Völlig unvermittelt soll ein 30-Jähriger in einem Reisebus auf der A 9 in Bayern einen Mann angegriffen haben – nun wird wegen versuchten Mordes ermittelt. In Untersuchungshaft kam der Mann aber nicht: Es sei nicht auszuschließen, dass er sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinde, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Ein Ermittlungsrichter habe einen Unterbringungsbefehl erlassen, der Mann sei in eine Klinik gekommen. Der Angriff hatte einen Großeinsatz der Polizei und eine Vollsperrung der A9 ausgelöst.

Der Serbe soll am Dienstagabend in einem Reisebus einen vor ihm sitzenden 20-Jährigen unvermittelt angegriffen, ihn auf den Boden geschleudert und ihm mehrmals gegen den Kopf getreten haben. Der 20-Jährige kam ins Krankenhaus, wurde aber noch in der Nacht zum Mittwoch entlassen. Außerdem soll der mutmaßliche Täter einer 24-Jährigen ins Gesicht geschlagen haben. Er soll Todesdrohungen und weitere wirre Gedanken geäußert haben, teilte die Polizei mit.

Der Vorfall hatte große Aufmerksamkeit ausgelöst: Die Polizei hatte zunächst von einer „Bedrohungslage“ und einem möglicherweise bewaffneten Mann gesprochen, der noch mit einigen Personen in dem Reisebus sei. Nach stundenlanger Vollsperrung der Autobahn nahmen Spezialeinsatzkräfte der Polizei den Tatverdächtigen auf der A9 zwischen Hilpoltstein und Greding widerstandslos fest.

Eine Geiselnahme habe zu keinem Zeitpunkt vorgelegen, sagte ein Sprecher am Mittwoch. Auch der Verdacht, dass der Mann eine Waffe bei sich getragen habe, habe sich nicht bewahrheitet. 

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