Verhängnisvolle Irrfahrt

Tödlicher Geisterfahrerunfall auf B9: Ermittlungen abgeschlossen

Drei Tote und eine Schwerverletzte: Ein Geisterfahrerunfall auf der B9 bei Römerberg sorgte im August für Betroffenheit. Jetzt haben die Behörden eine mögliche Ursache genannt.

Von 
Julian Eistetter
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Die beiden Fahrzeuge prallten auf der B9 bei Römerberg frontal und ungebremst gegeneinander. © Marco Hanna/Crash 24h-News/dpa

Römerberg. Nach dem Geisterfahrerunfall mit drei Toten auf der B9 bei Römerberg haben die Behörden die Ermittlungen abgeschlossen. Einer Mitteilung zufolge gehen Polizei und Staatsanwaltschaft davon aus, dass eine 64-jährige Frau den verhängnisvollen Zusammenstoß aufgrund von Orientierungslosigkeit und Stress verursacht haben könnte.

Nur eine 20-Jährige überlebt den frontalen Zusammenstoß auf der B9

Die Frau war bei dem nächtlichen Unfall Mitte August selbst ums Leben gekommen, ein 24-Jähriger und eine 21-Jährige starben ebenfalls, nachdem ihr Fahrzeug frontal mit dem der 64-Jährigen kollidiert war. Eine weitere 20 Jahre alte Mitfahrerin schwebte einige Tage in Lebensgefahr, überlebte jedoch.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler hatte sich die Frau aus dem Großraum Bretten auf der Heimfahrt von Speyer aus verfahren und war über einen längeren Zeitraum hinweg umhergeirrt. „Der genaue Verlauf der Irrfahrt ließ sich nicht mehr rekonstruieren“, heißt es in der Mitteilung. Kurz vor der Falschfahrt sei die 64-Jährige jedoch in Germersheim gesehen worden, wo sie laut Zeugenaussagen einen verwirrten Eindruck gemacht habe.

Einsetzende Dunkelheit könnte laut Ermittlern ebenfalls ein Faktor gewesen sein

Mutmaßlich aufgrund von Orientierungslosigkeit, begünstigt durch den Stress der Irrfahrt sowie die einsetzende Dunkelheit, sei die Frau dann entgegen der Fahrtrichtung auf die B35 aufgefahren, die auf Höhe Germersheim in die B9 übergeht.

Nach einigen Kilometern kam es dann zum ungebremsten Zusammenprall mit dem Wagen des 24-Jährigen. Die drei Opfer starben noch an der Unfallstelle. Erste Gerüchte, wonach die Frau ohne Licht unterwegs gewesen sein könnte, dementierte die Staatsanwaltschaft Frankenthal. Von einem Suizid gehen die Ermittler nicht aus. „Den Ermittlungen zufolge kann eine suizidale Absicht mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden“, heißt es in der Mitteilung.

Redaktion Reporter Region, Teamleiter Neckar-Bergstraße und Ausbildungsredakteur

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