In höchster Not

Defibrillator rettet Fußballfan in Reilingen das Leben

Ersthelfer reagieren bei einem Spiel des SC 08 Reilingen beim Herzstillstand eines Zuschauers blitzschnell und vorbildlich und verhindern so Schlimmeres.

Von 
Markus Müller
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Ein Schränkchen mit einem Defibrillator. Das Exemplar beim SC 08 Reilingen ist öffentlich zugänglich. © picture alliance/dpa

Reilingen. Dramatische Szenen spielten sich vor Kurzem auf dem Sportplatz des Sportclubs 08 Reilingen ab: Ein 70-jähriger Zuschauer erlitt während des laufenden Fußballspiels plötzlich einen Herzstillstand. Nur dem schnellen Eingreifen von Ersthelfern und dem Einsatz eines Defibrillators war es zu verdanken, dass der Mann überlebte, teilt der SC-08-Vorsitzende Uli Kief mit.

Nach seinen Angaben sackte der Besucher in der ersten Halbzeit unvermittelt zusammen. Sofort eilten mehrere Anwesende herbei, darunter geschulte Ersthelfer. „Wir haben keine Sekunde gezögert und sofort mit der Herzdruckmassage begonnen“, berichtete einer der Helfer. Wenige Augenblicke später wurde der auf dem Vereinsgelände installierte Defibrillator eingesetzt. Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes konnte der Patient stabilisiert werden. Er wurde anschließend in das Schwetzinger Krankenhaus gebracht und befindet sich laut Auskunft der Familie auf dem Weg der Besserung.

Lob und Dank für fünf Retter – sowie den ortsansässigen Spender des Geräts

Der Verein, die Einsatzkräfte und der leitende Oberarzt der Klinik lobten die schnelle Reaktion der Helfer. „Ohne ihr entschlossenes Handeln und den Defibrillator hätte dieser Vorfall tödlich enden können“, so der Vereinsvorsitzende. Ein besonderer Dank ging auch an die Firma Schaumaplast in Reilingen, die den Defibrillator im Wert von rund 1.500 Euro vor vier Jahren gespendet hatte. „Diese großzügige Unterstützung hat im wahrsten Sinne des Wortes Leben gerettet“, betont der Vorstand. Die Initiative ging damals von Jugendleiter Markus Harder aus. Angesichts von 1.000 Leuten, die in einer durchschnittlichen Trainings- und Spielwoche auf den Sportplatz kommen, solle der Verein just für einen derartigen Notfall gewappnet sein, argumentierte er. Dieses Engagement hat sich nun ausgezahlt.

Der Sportclub und die Angehörigen des Zuschauers bedanken sich darüber hinaus ausdrücklich bei den fünf Ersthelfern, die mit ihrem schnellen Handeln ein Menschenleben retteten: Sylvia Schock, Lisa Hesse, Gina Weißbrodt, Jochen Stephan und Georg Schleich. „Ihr Einsatz verdient höchste Anerkennung und ist ein Vorbild für gelebte Solidarität“, hebt Kief hervor.

Redaktion

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