Melbourne. Bei einer entspannenden Massage richtete sich Alexander Zverev auf das ein, was ihn in seinem zweiten Viertelfinale bei den Australian Open erwartet: die denkbar schwerste Aufgabe gegen Novak Djokovic. Gegen den Titelverteidiger und Weltranglisten-Ersten wird Deutschlands bester Tennisprofi am Dienstag alle Kräfte brauchen, wenn er den erhofften Weg in sein zweites Grand-Slam-Endspiel weitergehen will. Der 23-Jährige erwartet „eine der härtesten Herausforderungen in unserem Sport“: „Das ist sein Lieblingsplatz, das ist sein Lieblingsturnier.“
Damen-Einzel, Achtelfinale: Simona Halep (Rumänien/2) - Iga ...
Damen-Einzel, Achtelfinale: Simona Halep (Rumänien/2) - Iga Swiatek (Polen/15) 3:6, 6:1, 6:4; Naomi Osaka (Japan/3) - Garbine Muguruza (Spanien/14) 4:6, 6:4, 7:5; Serena Williams (USA/10) - Aryna Sabalenka (Weißrussland/7) 6:4, 2:6, 6:4; Hsieh Su-Wei (Taiwan) - Marketa Vondrousova (Tschechien/19) 6:4, 6:2.
Damen-Doppel, Achtelfinale: Elise Mertens/Aryna Sabalenka (Belgien/Weißrussland) - Laura Siegemund/Vera Swonarewa (Metzingen/Russland) 6:3, 6:7 (5:7), 6:2.
Herren-Einzel, Achtelfinale: Alexander Zverev (Hamburg/6) - Dusan Lajovic (Serbien/23) 6:4, 7:6 (7:5), 6:3; Novak Djokovic (Serbien/1) - Milos Raonic (Kanada/14) 7:6 (7:4), 4:6, 6:1, 6:4; Grigor Dimitrow (Bulgarien/18) - Dominic Thiem (Österreich/3) 6:4, 6:4, 6:0; Aslan Karazew (Russland) - Felix Auger-Aliassime (Kanada/20) 3:6, 1:6, 6:3, 6:3, 6:4.
Beim 6:4, 7:6 (7:5), 6:3 gegen den unangenehm zu spielenden Serben Dusan Lajovic war Zverev am Sonntag beizeiten am Ziel. Mit einem Ass beendete der Hamburger nach 2:21 Stunden das Match. Danach verfolgte der Weltranglisten-Siebte, wie Djokovic beim 7:6 (7:4), 4:6, 6:1, 6:4 auch im zwölften Vergleich den Kanadier Milos Raonic bezwang. Die Schmerzen, die ihn am Freitag beim Zittersieg über den Amerikaner Taylor Fritz am Bauch geplagt hatten, schien der achtmalige Australian-Open-Champion bei Streckungen weiter zu merken. Erst um 0.25 Uhr Ortszeit war Djokovic schließlich durch, mehr als drei Stunden später als Zverev.
„Ob er so angeschlagen ist, weiß ich nicht. Um gegen Raonic zu gewinnen, muss man topfit sein auf so einem Belag“, bemerkte Zverev. Seine Beschwerden im Bauchmuskelbereich werden nach seinen Worten langsam besser, Schmerzmittel nimmt er aber noch. „Wenn es gegen Novak geht, muss ich voll aufschlagen können“, sagte Zverev und will auch Risiko gehen: „Da muss ich alles auf dem Platz lassen.“
Der verpflasterte Djokovic gewann fünf der bisher sieben Duelle mit Zverev, das letzte jüngst beim ATP Cup in Melbourne. Der 33-Jährige hat nun 300 Siege bei Grand-Slam-Turnieren auf seinem Konto, nur Roger Federer hat mit 362 mehr. Zverev schaffte seinen 50. Erfolg bei den vier wichtigsten Turnieren.
Der fiel ihm gegen Lajovic leichter als in den bisherigen beiden Vergleichen, als es bei den French Open jeweils über fünf Sätze ging. Dass er inzwischen relativ problemlos in die entscheidende Phase bei den Grand Slams kommt, ist aus seiner Sicht ein Reifeprozess. Den konstatierte auch Wimbledonsieger und Zverev-Kenner Boris Becker als Experte bei Eurosport zufrieden.
Sein letztjähriger Halbfinal-Bezwinger Dominic Thiem scheiterte zuvor überraschend deutlich mit 4:6, 4:6, 0:6 am Bulgaren Grigor Dimitrow. „Ich bin keine Maschine, auch wenn ich gerne eine wäre“, sagte der US-Open-Champion. „Heute war seit langer Zeit ein rabenschwarzer Tag“, gab der für den Bundesligisten Grün-Weiss Mannheim spielende Österreicher zu. Dimitrow bekommt es am Dienstag unerwartet mit dem russischen Qualifikanten Aslan Karazew zu tun.
Bei den Damen schafften es Serena Williams und Naomi Osaka ins Viertelfinale. Die langjährige Weltranglisten-Erste Williams trifft auf der Jagd nach dem 24. Grand-Slam-Einzeltitel auf die Rumänin Simona Halep. Die Ex-Melbourne-Gewinnerin Osaka spielt gegen Hsieh Su-Wei aus Taiwan. dpa