Tennis - Hamburger zum Auftakt der French Open gegen Qualifikant unter Druck / Für 33-Jährige ist erneut in Runde eins Schluss

Zverev muss kämpfen – Kerber packen

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dpa
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Alexander Zverev hatte gegen den Kölner Oscar Otte lange Zeit seine liebe Not. Doch die deutsche Nummer eins steigerte sich und gewann. © dpa

Paris. Alexander Zverev hat ein frühes Ausscheiden bei den French Open mit viel Mühe abgewendet, Angelique Kerber erlebte beim Sandplatz-Klassiker dagegen die nächste Paris-Blamage. Der Auftakt beim zweiten Grand-Slam-Turnier der Tennis-Saison verlief für Deutschlands beste Profis am Sonntag komplett unterschiedlich. Während Zverev nach einem hartumkämpften 3:6, 3:6, 6:2, 6:2, 6:0 im deutschen Duell mit dem Qualifikanten Oscar Otte aus Köln weiter vom ganz großen Coup träumen kann, ist das Turnier für Kerber schon wieder vorbei. Die einstige Nummer eins der Welt verlor gegen die ukrainische Qualifikantin Anhelina Kalinina mit 2:6, 4:6 und zeigte dabei über weite Strecken eine indiskutable Leistung.

French Open, Damen, Einzel, 1. Runde: Anhelina Kalinina ...

French Open, Damen, Einzel, 1. Runde: Anhelina Kalinina (Ukraine) - Angelique Kerber (Kiel/26) 6:2, 6:4; Naomi Osaka (Japan/2) - Patricia Maria Tig (Rumänien) 6:4, 7:6 (7:4); Aryna Sabalenka (Belarus/3) - Ana Konjuh (Kroatien) 6:4, 6:3; Petra Kvitova (Tschechien/11) - Greet Minnen (Belgien) 6:7 (3:7), 7:6 (7:5), 6:1; Jelena Rybakina (Kasachstan/21) - Elsa Jacquemot (Frankreich) 6:4, 6:1; Veronika Kudermetowa (Russland/29) - Amanda Anisimova (USA) 7:6 (7:5), 6:1.

Herren, Einzel, 1. Runde: Henri Laaksonen (Schweiz) - Yannick Hanfmann (Weinheim) 6:1, 6:3, 4:6, 6:2; Pablo Andujar (Spanien) - Dominic Thiem (Österreich/4) 4:6, 5:7, 6:3, 6:4, 6:4; Roberto Bautista Agut (Spanien/11) - Mario Vilella Martinez (Spanien) 6:4, 6:4, 6:2; Pablo Carreno-Busta (Spanien/12) - Norbert Gombos (Slowakei) 6:3, 6:4, 6:3.

Zverev steigerte sich dagegen gerade noch rechtzeitig. Lange Zeit konnte der 24-Jährige nicht an seine zuletzt guten Leistungen anknüpfen. Beim Titelgewinn in Madrid hatte der gebürtige Hamburger noch nacheinander Rafael Nadal, Dominic Thiem und Matteo Berrettini geschlagen. Doch gegen Otte fand Zverev erst nicht seinen Rhythmus. Der Weltranglisten-Sechste bewegte sich nicht so gut und stand wie so oft in der Vergangenheit zu weit hinter der Grundlinie. Otte, der sich mit drei Siegen in der Qualifikation für das Hauptfeld qualifiziert hatte, spielte dagegen unbekümmert auf und düpierte den großen Favoriten immer wieder mit gut gespielten Stopps. „Es wirkte so, als sei er am Anfang noch nicht so richtig in Roland Garros angekommen“, sagte Tennis-Legende Boris Becker als TV-Experte bei Eurosport. „Was mir gefallen hat, ist, dass er bei sich geblieben ist“, ergänzte Becker lobend.

Nach 2:49 Stunden nutzte Zverev seinen ersten Matchball. Da in seiner Turnierhälfte Thiem (Grün-Weiss Mannheim) in fünf Sätzen gegen den Spanier Pablo Andujar verlor, war es insgesamt doch noch ein sehr guter Tag für Zverev.

Angelique Kerber ging mit ihrer nächsten Demütigung in Paris schon relativ routiniert um. Wie schon 2019 und 2020 sind die French Open für die deutsche Nummer eins auch in diesem Jahr bereits wieder vorbei, ehe sie richtig begonnen haben. „Natürlich bin ich sehr enttäuscht, aber ich werde trotzdem mit dem Kopf nach oben Paris verlassen“, sagte die 33-Jährige nach ihrem schwachen Auftritt. Paris und Kerber – das wird keine Liebesbeziehung mehr. Weshalb die dreimalige Grand-Slam-Turnier-Siegerin den Blick schnell nach vorn richtete: „Zum Glück findet das nächste Grand-Slam-Turnier auf Gras statt.“

Wie Kerber schied auch Yannick Hanfmann gleich in der ersten Runde aus. Der für Weinheim spielende 29-Jährige musste sich dem Schweizer Henri Laaksonen mit 1:6, 3:6, 6:4, 2:6 geschlagen geben. dpa