Mannheim. Die Mannheimer Adler werden zur Unzeit mit schlechten Nachrichten aus Schweden konfrontiert. Gerade haben die Blau-Weiß-Roten die Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit einem neuen Punkterekord auf Platz eins abgeschlossen, da kommt auf den Club ein Rechtsstreit zu.
Nach Informationen des schwedischen Boulevard-Blattes „Expressen“ sollen die Adler und Verteidiger Thomas Larkin umgerechnet rund 500 000 Euro für Krankenhauskosten und Verdienstausfall an Daniel Paille und den schwedischen Erstligisten Brynäs IF zahlen. „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, werden wir dazu nichts sagen“, erklärt Adler-Pressesprecher Adrian Parejo auf Nachfrage dieser Zeitung.
Prozess für Juni angesetzt
Zur Vorgeschichte: Am 7. November 2017 hatte Larkin in einer Partie der Champions Hockey League seinen Gegenspieler Paille so unglücklich bei einem heftigen Check am Kopf erwischt, dass der 33-Jährige seine Karriere beenden musste. Während Larkin von einem „Unfall“ sprach und sich bei dem Kanadier entschuldigte, strengte der Stanley-Cup-Gewinner von 2011 mit Boston ein Zivilverfahren an. Dieser Prozess soll im Juni vor dem Königlichen Gericht in Gävle geführt werden. Davon unabhängig ist nun die Forderung nach dem Kostenausgleich.
Dabei schien sich für Larkin nach zweimonatiger Verletzungspause rechtzeitig vor dem Beginn der Play-offs alles zum Guten zu entwickeln. Der 28-Jährige hatte erst am Montag nach auskurierter Handverletzung von den Ärzten grünes Licht für sein Comeback bekommen. Während der Zwangspause des italienischen Nationalspielers war Cody Lampl in die Bresche gesprungen.
Doch zumindest für die Play-off-Viertelfinalserie müssen die Adler ohne den 32-jährigen Abwehrspieler auskommen. Im Spiel gegen die Kölner Haie (2:3 nach Penaltyschießen) zog er sich am Sonntag eine Schulterverletzung zu. Der US-Amerikaner muss nicht unters Messer, sondern wird konservativ behandelt.
Der Hauptrundensieger geht davon aus, drei bis fünf Wochen auf den US-Amerikaner mit deutschem Pass verzichten zu müssen – bei optimalem Heilungsverlauf. Das bedeutet, dass Lampl den Adlern wohl frühestens in einer möglichen Halbfinalserie wieder zur Verfügung stehen würde, die am 2. April beginnt.
„Jeder Ausfall tut uns weh, keine Frage. Zudem hat Cody in den letzten Monaten sehr gut gespielt“, sagte Sportmanager Jan-Axel Alavaara. „Zum Glück haben wir einen großen Kader, der diesen Ausfall auffangen wird. Insofern passt es auch gut, dass uns Thomas wieder zur Verfügung steht.“ In der gerade abgelaufenen Hauptrunde schoss Lampl bei 34 Einsätzen ein Tor und gab sechs Vorlagen. Larkin kam in 33 Spielen auf sechs Tore und elf Assists.