Fußball - Torwart Timo Königsmann steht exemplarisch dafür, wie der SV Waldhof sein Verletzungspech wegsteckt

Nach der Feuertaufe im Waldhof-Rhythmus

Von 
Thorsten Hof
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Der 22-jährige Timo Königsmann vertritt den verletzten Stammtorwart Markus Scholz mit Bravour. © Binder

Mannheim. Beim turbulenten 4:3 gegen Duisburg ins kalte Wasser geworfen, danach die Feuertaufe im heißen Derby auf dem Betzenberg bestanden - seit Timo Königsmann für den am Kreuzband verletzten Markus Scholz ins Tor des Drittliga-Aufsteigers SV Waldhof gerückt ist, hat der 22-Jährige bereits einiges erlebt. „Der Start war sicher etwas besonders“, blickt Königsmann auf seinen ganz persönlichen Auftakt zurück, doch mittlerweile drehe sich wieder alles um die Mannschaft und das große Ganze. „Ich bin da jetzt voll im Rhythmus und freue mich auf jedes Spiel, das ich machen kann“, blickt Königsmann bereits der nächsten Herausforderung am Sonntag (13 Uhr, Carl-Benz-Stadion) gegen den FC Hansa Rostock entgegen.

Tickets für das Pokal-Derby

  • Für das Pokal-Viertelfinale des VfR Mannheim gegen den SV Waldhof am 12. Oktober (14 Uhr) im Rhein-Neckar-Stadion gibt es inzwischen Karten. Ab Montag (10 bis 12 Uhr, nicht donnerstags) gibt es beispielsweise Tickets auf der VfR-Geschäftsstelle.
  • Waldhof-Fans können sich die Eintrittskarten ab Montag im Ticketshop am Alsenweg und in Q6/Q7 zu den gewohnten Öffnungszeiten sichern.
  • Die Karten kosten 15 Euro auf den Sitzplätzen (ermäßigt 12) und 10 Euro (8 Euro) auf den Stehplätzen.

Am vergangenen Montag in Uerdingen legte der junge Keeper, der in der Jugend von Hannover 96 groß wurde, sogar sein erstes „zu Null“ hin, wollte das aber ebenfalls nichtüberbewerten. „Das nimmt man als Torwart natürlich gerne mit, aber wenn es sein muss, gewinne ich auch mal gerne 5:4“, haben für Königsmann die drei Punkte stets Vorrang vor persönlichen Befindlichkeiten. Schließlich scheint der Schlussmann am Alsenweg die erhoffte Wohlfühl-Atmosphäre gefunden zu haben, die Egoismen und Ich-AGs überflüssig macht.

Sicherer Rückhalt

„So wie ich hier am ersten Tag der Vorbereitung aufgenommen wurde, habe ich das noch nie erlebt“, blickt der Niedersachse zurück. Die Mannschaft gebe ihm die nötige Sicherheit, auch Trainer Bernhard Trares hat Vertrauen in den Youngster. „Wir haben ihn geholt, weil wir das erwartet haben, was er jetzt spielt“, macht sich der erfahrene SVW-Coach mit Routinier Miro Varvodic in der Hinterhand keine Sorgen um die Torhüter-Position.

Auf dem Betzenberg glänzte der ehemalige Jugendnationalspieler in einer 1:1-Situation, bei der Niederlage gegen Würzburg hielt Königsmann alles, was zu halten war. Dass der Nachwuchsmann nach seiner äußerst erfolgreichen Laufbahn in der Jugend im Erwachsenenbereich bislang noch nicht dauerhaft den Fuß in die Tür bekommen hatte, erschient angesichts der Auftritte im Waldhof-Tor fast ein bisschen verwunderlich. Die „dritte Chance“ (Trares) scheint der 22-Jährige nun aber zu nutzen.

Der Aufgabe am Sonntag blickt der Torwart deshalb selbstbewusst entgegen. „Das wird wieder kein einfaches Spiel, aber wir haben in dieser Saison schon gezeigt, dass wir uns vor niemandem verstecken müssen“, freut sich Königsmann auf die „Super-Atmosphäre“ der Partie im Carl-Benz-Stadion, für die am Freitagmittag schon 10 500 Tickets verkauft wurden, alleine aus Rostock erwartet die Mannheimer Polizei bis zu 3000 lautstarke Anhänger.

Der Weg von Timo Königsmann steht dabei fast schon etwas exemplarisch dafür, wie der Waldhof momentan seinem Verletzungspech trotzt, das ihm im gefühlten Wochentakt einen Leistungsträger nach dem anderen von den Beinen holt. Erst Markus Scholz, dann Valmir Sulejmani zuletzt in Uerdingen Kapitän Kevin Conrad, dessen Sprunggelenk noch immer so geschwollen ist, dass Untersuchungen in den tieferen Schichten noch nicht möglich sind. Doch bislang hat der SVW das alles im Kollektiv oder eins zu eins mit Spielern wie Königsmann, Marcel Hofrath oder Arianit Ferati kompensieren können. Gerade Letzterer zeigt nach seinem äußerst unglücklichen Auftritt gegen Würzburg, wie wertvoll er für den SVW sein kann. Auch in diesem Fall zahlte ein junger Spieler das Vertrauen des Trainers zurück, der auf die Fähigkeiten seiner Jungs aus der vermeintlich zweiten Reihe baut.

Gegen Rostock bietet sich Trares im offensiven Mittelfeld aber wohl wieder eine weitere Alternative: Gianluca Korte hatte sich am Donnerstag nach seinen Muskelbeschwerden wieder im Training zurückgemeldet und macht gute Fortschritte. „Wenn das bis Sonntag so bleibt, wird er wieder im Kader stehen“, freut sich der SVW-Trainer über jeden Zuwachs in seiner sichtlich zerpflückten Mannschaft.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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