Mannheim/Frankfurt. Ein fast leeres Carl-Benz-Stadion bei Waldhof Mannheim, aber 10 000 Fans, die Hansa Rostock anfeuern? Zum Start in die neue Saison der 3. Fußball-Liga droht beim Thema Zuschauer-Rückkehr ein regionaler Flickenteppich. Je nach Corona-Verfügungslage in den einzelnen Bundesländern dürfen manche Clubs voraussichtlich eine stattliche Zahl von Zuschauern hineinlassen, andere Vereine wenig bis keine. „Das wird definitiv so kommen. Es wird keine bundeseinheitliche Regelung geben“, sagte Waldhof-Geschäftsführer Markus Kompp am Dienstag nach der virtuellen Drittliga-Tagung mit den DFB-Verantwortlichen.
Profitieren würden davon primär die Clubs im Osten der Republik, in dem die Zahl der Corona-Infizierten niedriger ist als im Süden und im Westen. Wie die „Mitteldeutsche Zeitung“ am Dienstag berichtete, sollen nach einem Vorschlag des Innenministers Jörg Stahlknecht (CDU) in Sachsen-Anhalt bis zu 2500 Fans in der 3. Liga zugelassen werden. Gelten würde diese Regelung bei den Heimspielen des 1. FC Magdeburg und des Halleschen FC. Bei niedrigem Infektionsgeschehen und einem guten Hygienekonzept könnten in Einzelfällen auch noch größere Gruppen genehmigt werden, sagte Stahlknecht der dpa.
10 000 Zuschauer in Rostock?
Bei Hansa Rostock in Mecklenburg-Vorpommern träumt Trainer Jens Härtel sogar von noch mehr. „5000 bis 10 000 Zuschauer sollten möglich sein, wenn sich alle an ein paar Regeln halten“, sagte er. Härtel hofft, „dass die Lage in den unterschiedlichen Bundesländern berücksichtigt wird, nicht alle über einen Kamm geschoren werden und der DFB nicht sagt, dass überhaupt keine Zuschauer zugelassen werden, bloß weil es woanders Probleme gibt“.
Waldhof-Boss Kompp blickt ohne Neid auf die größeren Möglichkeiten, die sich für die Clubs im Osten auftun. „Ich freue mich über jeden Zuschauer, der in Rostock ins Stadion gehen kann“, betonte er. Die Situation in Baden-Württemberg und Mannheim sei allerdings unverändert, so der Geschäftsführer: „Bis Ende Oktober dürfen maximal 500 Personen ins Stadion, wobei sich diese Zahl aufgrund der Corona-Entwicklungen noch reduzieren könnte.“