Handball - Rhein-Neckar Löwen gewinnen Bundesliga-Auftaktspiel gegen Stuttgart mit 30:20 und bedanken sich bei neun Trommlern auf den Rängen

Mini-Unterstützung, maximal erfolgreich

Von 
Marc Stevermüer
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© AS Sportfoto/ Binder

Mannheim. Diesmal waren sie nicht allein, die Handballer der Rhein-Neckar Löwen. Neun Fans mit Trommeln ließ der zweifache deutsche Handball-Meister am Sonntag zum Bundesliga-Auftakt gegen den TVB Stuttgart in die SAP Arena, damit es nicht ganz so gespenstisch zugeht wie zuletzt beim Geisterspiel gegen TTH Holstebro. Von großer Atmosphäre hatte das zwar immer noch nichts, deutlich besser als die Stille zuvor war es aber trotzdem.

Löwen - Stuttgart

  • Löwen: Palicka, Späth (ab 50. Minute) – Gensheimer (3/2), Baena (4), Petersson (4) – Nilsson (6), Schmid (5/1), Lagergren (3) – Gislason (1), Abutovic, Kirkeløkke (1), Lagarde, Patrail, Groetzki (1), Tollbring (2), Ahouansou (n.e.).
  • Stuttgart: Bitter, Prost – Häfner (1), Asgeirsson, Weiß (1), Faluvegi, Lönn (1), Schulze, Röthlisberger (1), Zieker (1), Müller (4), Pfattheicher (1), Peshevski (5), Kristjansson (5), Wieling.
  • Schiedsrichter: Schulze/Tönnies.
  • Zuschauer: 9.
  • Strafminuten: Gislason (2), Groetzki (2), Abutovic (4) – Lönn (4), Röthlisberger (2), Asgeirsson (2). – .Beste Spieler: Palicka, Nilsson – Kristjansson.

Ob es nun an den neun Auserwählten lag, dass sich die Löwen auch deutlich besser präsentierten als am vergangenen Dienstag in der European League, sei einmal dahin gestellt. Auf jeden Fall kam die Unterstützung gut an, wie Rechtsaußen Patrick Groetzki nach dem ungefährdeten 30:20 (17:9)-Sieg meinte: „Es war schön, zumindest ein bisschen Stimmung in der Halle zu spüren – auch wenn es immer noch komisch ist, dass da praktisch nichts von den Rängen kommt, wenn man ein Tor wirft oder eine gute Aktion hat. Aber wir wussten diesmal besser damit umzugehen.“

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Rhein-Neckar Löwen besiegen TVB Stuttgart

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Dienstag Derby bei den Eulen

In der Tat agierten die Löwen anders als bei der 26:27-Niederlage gegen Holstebro. Sie traten wesentlich zielstrebiger und konzentrierter auf. Nach dem 2:2 (6.) brauchten die Badener gerade einmal vier Minuten, um auf 7:2 davonzuziehen. Schon zu diesem frühen Zeitpunkt im Mittelpunkt: Torwart Andreas Palicka, der bis zu seiner Auswechslung in der 50. Minute unglaubliche 53 Prozent der Würfe auf sein Tor abwehrte. Keine Frage: Mit solch einem Mann zwischen den Pfosten ist es schwer, eigentlich sogar unmöglich, ein Spiel zu verlieren. Und so verwunderte es nicht, dass Trainer Martin Schwalb dem Schweden eine „überragende“ Leistung attestierte.

Es war allerdings nicht der Schlussmann allein, der die Basis für den Kantersieg legte. Die Löwen verteidigten auch als Einheit sehr gut, Palicka sprach von der „besten Deckungsleistung der vergangenen eineinhalb Jahre“. Immer wieder rückten die Badener früh raus und attackierten die wurfgewaltigen Stuttgarter Rückraumschützen, die weder Raum noch Zeit hatten, halbwegs ungehindert zum Abschluss zu kommen.

„Abwehrarbeit hat viel mit Bereitschaft und taktischen Absprachen zu tun. Und wenn die Jungs sich daran halten, dann sieht aus wie diesmal“, sagte Schwalb, der bei seiner offensiven Deckungsvariante auch blieb, als der TVB angesichts der fehlenden Durchschlagskraft im Angriff auf den siebten Feldspieler umstellte und in Überzahl eigentlich hätte Lücken finden müssen. Doch die taten sich im sehr beweglichen badischen Abwehrbollwerk fast gar nicht auf, obwohl bei den Schwaben stets ein Mann mehr auf dem Feld stand.

„Wir haben das trainiert“, sagte Schwalb und freute sich, dass der Mut zur aktiven Verteidigung belohnt wurde – und zwar mit Treffern ins leere Stuttgarter Tor. Insbesondere Alexander Petersson profitierte davon, der ansonsten im Rückraum beheimatete Isländer zeigte aber auch, dass er ebenso von der Rechtsaußenposition gefährlich sein kann. Dort vertrat er lange Zeit den wegen einer Erkältung nur sporadisch eingesetzten Groetzki.

Nach dem Seitenwechsel verteilte Schwalb die Belastung fast auf alle Spieler. Uwe Gensheimer, Andy Schmid und Ilija Abutovic bekamen eine Pause. „Nutze die Breite deines Kaders“, waren die Worte des Trainers vor dem ersten Spieltag, gegen Stuttgart setzte er das direkt um. Denn schon am Dienstag (19 Uhr) steht die nächste Aufgabe an. Dann geht es zum Derby bei den Eulen Ludwigshafen.

„Wenn wir da nicht unsere Leistung bringen, wird es schwer“, glaubt Schwalb. Klar ist aber auch: Ruft der zweifache deutsche Meister sein Potenzial ab, werden die Eulen keine Chance haben.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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