Mannheim. Die Rhein-Neckar Löwen basteln weiter an ihrem Kader für die Spielzeit 2022/23. Nach dem Kroaten Halil Jaganjac (KS Vive Kielce) und dem deutschen Nationaltorhüter Joel Birlehm (SC DHfK Leipzig), der schon nach der EM-Pause spielberechtigt ist, bestätigte der Handball-Bundesligist nun die nächste Personalie. Wie diese Redaktion bereits am Montag kurz berichtet hatte, kommt von der HSG Wetzlar der Schwede Olle Forsell Schefvert und erhält ab Sommer einen Vertrag bis mindestens 2025. Schefvert hatte in Wetzlar zwar noch ein Arbeitspapier bis 2023, hat dort aber eine entsprechende Ausstiegsklausel gezogen.
„Mit Olle haben wir einen kompletten Handballer verpflichtet. Er kann ein Spiel lenken, ist stark in der ersten und zweiten Welle und deckt im Abwehrzentrum“, erklärt Löwen-Sportkoordinator Oliver Roggisch die Vorzüge des Neuzugangs, der sowohl in der Abwehr, aber mit seinen 1,96 Metern Körpergröße auch im Rückraum Akzente setzen kann. Damit passt Schefvert ins künftige Konzept der Löwen, die weniger Spezialisten in ihrem Kader versammeln wollen, sondern eher auf die Breite schauen wollen.
Schefvert kennt die Bundesliga im Trikot der HSG Wetzlar seit 2017, zuvor war der 28-Jährige in Schweden für IK Sävehoft am Ball. „Ich freue mich riesig auf diese neue Aufgabe. Mit der HSG habe ich stets schwere Schlachten geschlagen gegen die Löwen. Jetzt möchte ich dabei helfen, eine neue schlagkräftige Löwen-Mannschaft aufzubauen“, weiß Schefvert, was von ihm erwartet wird. Neben dem Wechsel in der Spielphilosophie müssen die Löwen im Rückraum schließlich Andy Schmid (HC Kriens) und wohl auch Mait Patrail ersetzen, der nach Informationen dieser Redaktion kein neues Vertragsangebot erhält. Der Abgang von Defensivspezialist Ilija Abutovic steht schon länger fest.
Mit Schefvert hatten sich die Löwen bereits vor ein paar Monaten beschäftigt, hatten aber zunächst darauf gehofft, bei Spielern wie Sebastian Heymann (Frisch Auf Göppingen) oder Jonathan Carlsbogard (TBV Lemgo) zum Zug kommen zu können. Nachdem sich die Badener bei Profis diese Güteklasse Absagen einhandelten, wurde der Kontakt zu Schefvert nun nochmals intensiviert – und eine Übereinkunft ab Sommer 2022 erzielt.
„Olle passt perfekt in unser neues Anforderungsprofil. Er kann in Abwehr wie Angriff eine tragende Rolle spielen“, kommentierte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann die jüngste Personalie, die eng mit dem ab 1. Juli amtierenden Coach Sebastian Hinze abgestimmt sein dürfte. „Zudem bringt er jede Menge Erfahrung mit. Diese wird uns dabei helfen, den personellen Umbruch erfolgreich zu gestalten“, hofft Kettemann. Schefvert gewann 2013 die Junioren-Weltmeisterschaft mit Schweden, im vergangenen Jahr stand er im erweiterten Aufgebot für die WM in Ägypten.