Adler Mannheim - Benedikt Weichert und Rostislav „Hugo“ Haas coachen die Torhüter Dennis Endras und Chet Pickard

Starkes Duo für starke Typen

Von 
Jan Kotulla
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Im regen Austausch: Torhütertrainer Rostislav „Hugo“ Haas bespricht sich mit Schlussmann Chet Pickard. © Binder

Mannheim. Wie blindes Verständnis aussieht, beweisen Benedikt Weichert und Rostislav „Hugo“ Haas bereits im Vorfeld der DEL-Saison eindrucksvoll. „Für mich ist das keine Arbeit, sondern ich tue das aus Leidenschaft“, erklären beide Torhüter-Trainer unabhängig voneinander. Trotz ihres Altersunterschiedes von elf Jahren versprüht das Duo das gleiche Feuer für die Aufgabe, die Keeper der Adler und die des Kooperationspartners Heilbronner Falken (noch) besser zu machen.

„Es ist ein Privileg, nicht in einem Büro sitzen zu müssen, sondern mit Sport meiner Passion folgen zu können“, schiebt der 49-jährige Haas noch nach. „Ich bin seit 20 Jahren im Eishockey unterwegs. Es macht mir Spaß, mit den Jungs zu trainieren und ihnen etwas von meinen Erfahrungen weitergeben zu können“, sagt der gebürtige Tscheche, der unter anderem für die Wölfe Freiburg, die Schwenninger Wild Wings und in Augsburg im Tor stand.

Bei den Panthern tat er das übrigens mit einem gewissen Dennis Endras. „Das ist schon lange her. Wir haben jetzt nicht viel darüber gesprochen. Es geht nicht darum, alte Zeiten aufzuwärmen“, gibt sich Haas zurückhaltend und will lieber nach vorne schauen.

Saisonleistung im Blick

Denn obwohl Endras, Chet Pickard und Talent Mirko Pankowski starke Goalies sind, an Details feilen geht immer. „Ich habe fünf Jahre lang in der KHL (der höchsten russischen Liga/Anmerkung der Redaktion) die Torhüter trainiert. Dort wurde jeden zweiten Tag gespielt, so dass ich an der Entwicklung der Spieler kaum arbeiten konnte“, erläutert Haas, dessen Sohn Radek und Tochter Anna ebenfalls Eishockey spielen, seine Beweggründe für eine Luftveränderung.

Auslöser dafür sei ein Telefonat mit Benedikt Weichert gewesen. „Wir kennen uns schon lange und sind immer in Kontakt geblieben“, berichtet der 39-Jährige. „Zum Glück haben ihn meine Argumente überzeugt, in Mannheim mit mir zusammenzuarbeiten“, ist der langjährige Torwart-Trainer der Grizzlys Wolfsburg froh. „Hugo ist unter anderem im athletischen Bereich sehr gut ausgebildet. Er stellt die richtigen Fragen, fordert mich täglich im fachlichen Bereich heraus – das macht uns beide besser“, beschreibt der gebürtige Ravensburger die konstruktive Zusammenarbeit. „Wir sprechen eine Sprache“, bringt es der Gründer der Torhüterakademie GDI in Deutschland auf den Punkt.

Um die Adler-Schlussmänner besser zu machen, haben Weichert und Haas bei Null gestartet. „Wir haben geschaut, wo ist jeweils ihr Potenzial, wo sind ihre Stärken. Die betonen wir. Obwohl Chet und Dennis von der Spielweise her unterschiedliche Typen sind, ist die Grundlagenarbeit die gleiche“, erklärt der 39-Jährige. „Es geht nicht um einzelne Spiele. Unsere Aufgabe ist es, dass sie über die Saison so konstant wie möglich sind. Klar ist, dass sie keine Maschinen sind, aber der Torhüter soll seiner Mannschaft immer die Chance geben, die Partie zu gewinnen“, sagt der ehemalige Goalie, der seine aktive Karriere früh wegen einer Verletzung beenden musste.

Als zeitweiliger Chefredakteur der deutschsprachigen Ausgabe des Fachmagazins „The Goalie News“ und Coach in Wolfsburg, Iserlohn sowie der U-20-Nationalmannschaft hat sich der Familienvater ganz der Weiterentwicklung seiner Kollegen verschrieben. „Meine Homebase ist Hannover. Dort leben meine Frau, mein zweijähriger Sohn und meine vierjährige Tochter“, hat Weichert mit der Pendelei keine Probleme.

Redaktion Sportredakteur

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