Lampertheim. Das chaotische Corona-Szenario vom September 2020 gehört vorerst der Vergangenheit an. Damals stand das erste Herrenteam des TTC Lampertheim kurz vor dem Saisonstart in der 3. Tischtennis-Bundesliga Nord aufgrund von Reisebeschränkungen ohne Mannschaft da. In diesem Jahr hört sich Lampertheims Vorsitzender Uwe van gen Hassend deutlich entspannter an. „Ich gehe Stand heute davon aus, dass alle Spieler kommen können“, sagt der TTC-Macher – ergänzt jedoch vorsichtshalber: „Zumindest, wenn nichts dazwischenkommt. Man muss in diesen Zeiten ja immer mit allem rechnen. Ich bin froh, wenn Freitag ist und alle da sind.“
Mit einem Heimspiel gegen die SVH Kassel starten die TTC-Herren am Sonntag (14.15 Uhr, Sedanhalle) in die neue Spielzeit. Die Nordhessen, die in der Saison 2018/19 noch in der Oberliga an den Platten standen, will van gen Hassend auf keinen Fall unterschätzen. „Ich weiß, dass Kassel mit dem früheren Verbandstrainer Tobias Kirch sehr gut vorbereitet ist“, meint der TTC-Boss: „Das ist eine verschworene Einheit, deren Spieler alle aus dem Raum Kassel kommen und regelmäßig zusammen trainieren. Gerade am Anfang einer Saison kann das ein Vorteil sein.“
Über die Verfassung seiner Mannschaft kann van gen Hassend aktuell wenig sagen. „Zwei Spieler trainieren professionell, zwei Spieler unter halbprofessionellen Bedingungen. Wir müssen erst sehen, wie sie drauf sind und wie viel sie gemacht haben“, stapelt der 60-Jährige tief: „Ich wäre heilfroh, wenn am Ende ein knappes 6:4 für uns herausspringt, auch wenn wir auf dem Papier der Favorit sind.“ Die Litauer Alfredas Udra und Tomas Mikutis, der ägyptische Juniorenmeister Mahmoud Helmy (vom TTC Wohlbach) und der in Kronau lebende Deutsch-Rumäne Vladimir Anca, der vom Süd-Drittligisten TV Worms-Leiselheim ins Ried wechselte, sollen es beim Auftakt richten.
Zwischen Selbsteinschätzung und Außenwahrnehmung scheint beim TTC-Vorsitzenden, der eine Top-fünf-Platzierung für realistisch hält, noch eine Lücke zu klaffen. „Es gibt Konkurrenten in der 3. Liga, die uns als Titelkandidaten handeln, wenn wir immer komplett spielen“, berichtet van gen Hassend von Gesprächen mit anderen Vereinsvertretern: „Ich sehe das nicht so. Wir sind erst einmal wirklich froh, wenn alles läuft. Nach drei oder vier Spieltagen kann man mehr sagen. Aber wir wissen nicht, welche Regeln in vier Wochen gelten werden.“
3G-Regel greift
An den Rahmenbedingungen soll es nicht scheitern. Beim TTC gilt generell die 3G-Regel. Für die Zuschauer in der Sedanhalle hat das einen großen Vorteil: Am Platz gibt es keine Maskenpflicht. Desinfektionsspender und Masken, etwa für den Zugang zur Toilette, stellt der Tischtennis-Club bereit. Die Anordnung der Zuschauerplätze ist mit der Stadt abgestimmt. „Der Aufwand ist enorm, aber es ist für alles gesorgt. Wir freuen uns über jeden Zuschauer“, betont van gen Hassend.