Riedrode. Über die Trainingsbeteiligung kann Duro Bozanovic nicht klagen. „Beim Auftakt am Dienstag waren es 21 Mann, am Mittwoch und Freitag waren es 21 und 20. Und nächste Woche stoßen Gianluca Lucchese und Amer Gasa Hassan wieder dazu“, fasst der Trainer der FSG Riedrode die erste Vorbereitungswoche beim Fußball-Gruppenligisten zusammen.
Am Sonntag trainierte die FSG sogar zweimal, zwischen den Einheiten gab es ein Mittagessen. „Wir haben viel im Ausdauerbereich gemacht, die Jungs haben gut mitgezogen. Wenn der Trainingsbetrieb so bleibt, wäre das mega“, sagt Bozanovic – und stellt dann klar: „Grundsätzlich erwarte ich von jedem, dass er die Vorbereitung gut nutzt und das Maximum herausholt.“
Dass Bozanovic dem Training zurzeit alles unterordnet, hat Gründe. Mit sechs sieglosen Ligaspielen am Stück hatten sich die Blau-Schwarz-Gelben in die Pause verabschiedet. Neben drei 2:2-Remis gegen Büttelborn, Auerbach und Groß-Gerau gab es ein maues 1:3 gegen Aufsteiger Seckmauern. Besonders weh taten aber die 0:6-Klatschen, die sich die FSG innerhalb von sieben Tagen beim Dritten Langstadt/Babenhausen und zu Hause gegen den Zweiten Rot-Weiß Walldorf II fing.
Dass die Riedroder mit 29 Punkten immer noch auf Rang sechs stehen, zeigt: Eigentlich war die FSG auf einem richtig guten Weg. Am achten Spieltag grüßte die Bozanovic-Elf von Platz zwei, am 16. Spieltag stand Riedrode auf Rang vier. „Der November ist ein Monat, in dem wir irgendwie immer mit uns hadern. Viele Verletzte haben uns zu schaffen gemacht. Und wenn der eine oder andere fehlt, ist der Konkurrenzkampf nicht mehr so da“, lautet der Erklärungsansatz des FSG-Trainers: „Vorher waren wir über 90 Minuten unangenehm und haben die Vorgaben sehr gut umgesetzt. Das ist uns etwas verlorengegangen.“
Zusätzlich macht Bozanovic die Chancenverwertung als „Manko“ aus. Nach Nils Schwaier, der als Rechtsaußen auf zwölf Tore kommt, folgt der oft angeschlagene Tomislav Tadijan mit sechs Treffern. Nico Jäger, Gianluca Lucchese und René Salzmann waren je viermal, Sinisa Pitlovic bisher „nur“ dreimal erfolgreich. „Leute wie Gianluca oder Sinisa, der lange verletzt war, sind normalerweise für 12 bis 20 Saisontore gut“, weiß Riedrodes Coach.
Die beiden 0:6-Niederlagen betrachtet Bozanovic derweil differenziert: „Gegen Walldorf II haben wir uns als Mannschaft völlig gehen lassen. Wir waren nicht bereit zu laufen, das hat mich geärgert“, meint der 42-Jährige: „Bei Langstadt/Babenhausen ist das Ergebnis auch durch zwei Kunstschüsse zu hoch ausgefallen. Aber die Jungs haben gekämpft.“
Bozanovic und Seibel bleiben
Riedrodes Spielausschusschef Thorsten Göck sah schon beim 2:2 gegen den Vierten Groß-Gerau vor der Winterpause gute Fortschritte. „Da haben wir mit zwei Mann auf der Bank ein starkes Spiel gemacht. Der Kampf stimmt. Ich bin völlig überzeugt, dass wir in der Rückrunde zu unserer Form zurückfinden“, glaubt er.
Über die Trainingsarbeit will FSG-Coach Bozanovic seine Elf jetzt wieder in Form bringen - und mit teils hochklassigen Vorbereitungsgegnern. Am 1. Februar testet Riedrode zu Hause gegen Verbandsligist VfR Fehlheim. Vier Tage später geht es zu Wormatia Worms II. Danach geht es im Drei-Tage-Rhythmus weiter. Die SKV Sandhofen, der TV Lampertheim und Türk Gücü Darmstadt stehen weitere Tests an, bevor die FSG am 17. Februar beim TSV Aschbach um den Einzug ins Viertelfinale des Kreispokals spielt.
Kommt Riedrode weiter, empfängt die FSG am 23. Februar Eintracht Wald-Michelbach. Nach einem Test gegen den TSV Günterfürst am 26. Februar wollen die Riedroder am 5. März zu Hause gegen den SV Nauheim den ersten Liga-Sieg seit dem 4:2 gegen den FC Fürth am 22. Oktober feiern.
Das Saisonziel, unter die ersten Acht zu kommen, will Bozanovic „nicht groß korrigieren“. Letztlich tut er es doch – nach oben hin: „Das Ziel muss sein, unter den ersten Sechs zu bleiben.“ Personell hat sich nach der Verpflichtung von Ex-Regionalliga-Spieler Markus Moh Amar (SV Gimbsheim) nichts mehr getan. Der 28-jährige Hofheimer soll den Weggang von Nico Jäger (Auerbach) kompensieren. „Ich erwarte mir viel von ihm“, sagt Bozanovic, der wie Co-Trainer Uwe Seibel für die neue Runde zugesagt hat.