Fußball-Gruppenliga - FSG Riedrode startet am Freitag in die achtwöchige Vorbereitung / Belastungssteuerung ist das große Thema

„Freuen uns, dass es wieder losgeht“

Von 
Claudio Palmieri
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Riedrodes Trainer Duro Bozanovic ist froh, dass er die FSG wieder trainieren kann. © Berno Nix

Riedrode. Aus Duro Bozanovic spricht die pure Erleichterung. „Wir werden diesen Freitag anfangen“, sagt der Trainer des Fußball-Gruppenligisten FSG Riedrode. Den Ablauf des ersten Mannschaftstrainings seit Ende Oktober stellt sich der 40-Jährige so vor: „Wir werden ein paar organisatorische Abläufe besprechen und ein bisschen trainieren, das aber schon unter normalen Bedingungen und mit Körperkontakt. Dass sich nicht 20 Mann in den Armen liegen und abknutschen werden, ist klar. Auch, wenn wir uns alle sehr vermisst haben.“

Wegen der aktuell guten Pandemie-Entwicklung ziehen Bozanovic und sein Trainerpartner Andreas Keinz den Vorbereitungsstart um fünf Tage vor. 21 Spieler erwartet das FSG-Trainerduo auf dem Waldsportplatz, nur Evan Keinz und Sören Heiderich könnten fehlen.

„Die Runde beginnt am 15. August, wir haben also zirka acht Wochen Vorbereitung vor uns. Die werden wir auch brauchen“, blickt Bozanovic voraus: „Wir Trainer müssen die Vorbereitung anders gestalten als sonst und das richtige Maß finden. Dazu gehen noch viele in Urlaub, die Saison geht mitten in den Ferien los. Aber davon sind wir nicht alleine betroffen.“

Trainingsgruppen denkbar

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Trainingsgruppen, die nach Fitnesszustand aufgeteilt werden, könnten laut Bozanovic in Sachen Belastungssteuerung eine Option werden. Neben einem Physiotherapeuten steht mit Offensivspieler Mario Basyouni ein Mann im Kader, der sich in puncto Athletik bestens auskennt – er ist gelernter Fitnesscoach.

Ab dem 4. Juli will Riedrode einen Test pro Woche absolvieren, aber immer nur am Wochenende. Generell erwartet das FSG-Trainerteam eines: Ehrlichkeit. „Es darf kein falscher Ehrgeiz entstehen. Wenn sich jemand unwohl fühlt, Symptome hat oder im Training keine Luft bekommt, soll er das offen kommunizieren. Das gilt gerade für die Spieler, die Corona hatten. Natürlich müssen wir irgendwann an die Schmerzgrenze gehen, aber nicht in den ersten drei Wochen.“

Die Angst vor Infektionen hält sich in Grenzen. „Die meisten Spieler sind mittlerweile einmal geimpft, manche sogar zweimal. Die meisten testen sich außerdem regelmäßig in ihren Firmen“, weiß Bozanovic. Ihr Corona-Hygienekonzept behalten die Blau-Schwarz-Gelben bei. So dürfen etwa immer nur fünf Spieler gleichzeitig in die Kabinen. Die sind neuerdings mit einem Luftreinigungssystem ausgestattet. „Der Verein hat da viel investiert“, lobt Bozanovic die Clubführung.

Personell hat sich nicht mehr viel getan. Mit Sören Heiderich (27) begrüßt die FSG einen alten Bekannten. Der Defensiv-Allrounder war im Herbst 2019 zu einer Weltreise aufgebrochen. Kurios: Die Pandemie verbrachte der Bürstädter in Neuseeland – wo Corona kein Thema war. „Zwischendurch hat er da auch mal gekickt. Er hat sich fit gehalten und ich glaube, dass es ihm da besser ging als uns“, freut sich Bozanovic auf Heiderich, der am 19. Juni zurückerwartet wird: „Mit ihm gewinnen wir noch mal an Qualität dazu.“

Mit Innenverteidiger Dominic Kohl (29 Jahre) und Offensivmann Marc Kress (24) werden zwei lange verletzte Stammkräfte ihre Karrieren beenden. Beide hatten an Kreuzbandrissen laboriert. Torwartroutinier Eduard Tropmann soll künftig nur noch in der FSG-Reserve spielen. Das Tor der „Ersten“ ist mit Ex-Regionalliga-Keeper Chris Keilmann und Christian Knecht ohnehin stark besetzt.

Klassische Zu- und Abgänge gab es nur vier: Evan Keinz, der Neffe von Trainer Andreas Keinz, zieht aus Norddeutschland nach Riedrode (zuletzt TuS Berne, Landesliga Hansa). Außerdem kommt Klaudi Buraku (früher Eintracht Bürstadt) von der TSV Auerbach. Janis Wiesener (FC 07 Bensheim) und Fitim Hajdaraj (zurück zur SSG Einhausen) haben die FSG verlassen.

Generell bleibt abzuwarten, wer sich in welcher Verfassung präsentieren wird. „Die Jungs haben acht Monate lang nicht gekickt. Den einen oder anderen habe ich schon vor Augen bekommen. Da ist das ein oder andere Kilo dazugekommen“, stellt sich Bozanovic auf Zusatzarbeit ein. Vorwürfe macht der 40-Jährige niemandem. „Man wird träge und bequem. Ich habe es ja an mir selbst bemerkt“, räumt der Ex-Oberliga-Stürmer ein: „Umso mehr freuen wir uns, dass wir endlich wieder auf dem Platz stehen dürfen.“

Freier Autor Geboren in Viernheim. Freier Mitarbeiter seit 2009 (Sport, Online, Lokales)