Tischtennis - Lampertheimer Drittligist holt in Norddeutschland nach einer Reihe von Problemen nur einen Punkt aus zwei Spielen / Am Sonntag kommt Velbert II

Einreisechaos schwächt TTC

Von 
Claudio Palmieri
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Corona-Probleme: Aus seinem Winterdomizil in Teneriffa schaffte es Alfredas Udra nicht nach Deutschland. © Nix

Lampertheim. Erst ein Infekt bei Vladimir Anca, dann ein Einreisestopp für Alfredas Udra. Schließlich noch eine gesperrte Zugstrecke in Folge von Sturm „Nadia“ – und nur ein Punkt aus zwei Spielen im hohen Norden: Hinter dem TTC Lampertheim liegt ein Wochenende zum Vergessen. Das Verfolgerduell der 3. Bundesliga Nord beim TSV Schwarzenbek verlor das erste TTC-Herrenteam mit 3:6. Beim bisherigen Schlusslicht TSV Bargteheide rettete der Tabellendritte ein 5:5.

„Die Probleme haben die Stimmung gedrückt“, sagte TTC-Vorsitzender Uwe van gen Hassend hinterher: „In Schwarzenbek wäre ein Sieg auch in Bestbesetzung nicht sicher gewesen. So waren von vornherein drei Punkte weg. In Bargteheide lagen wir 0:2 hinten, haben aber noch einen Punkt geholt. Damit können wir fast schon zufrieden sein.“

In Teneriffa festgesteckt

Das Chaos bahnte sich ab Mittwoch an. Da klagte Lampertheims Nummer vier, Vladimir Anca, über Fieber, Erbrechen und Durchfall. Mit Istvan Molnar hatte der TTC allerdings einen Ersatzmann parat. Einen Tag vor der Abfahrt meldete sich dann Alfredas Udra, der Spitzenspieler und Spielertrainer der Südhessen, aus Teneriffa – und teilte mit, dass ihm wegen eines fehlenden PCR-Tests die Ausreise nach Lissabon verweigert würde. „In Teneriffa macht er bis Mitte Februar Urlaub. Wir wussten nicht, dass er über Lissabon einfliegen sollte – und er hatte keine Info über einen erforderlichen PCR-Test“, erklärte van gen Hassend.

Vor dem 6:4-Erfolg gegen Berlin vor zwei Wochen sei der 28-Jährige über Madrid eingereist, merkte der TTC-Boss an. „Ein PCR-Test war nicht mehr möglich. Leider konnten wir auch keinen Ersatz mehr aus der zweiten Mannschaft auftreiben“, schilderte der 60-Jährige. „Dieses Missgeschick war ein Schock. Alfredas hat uns gefehlt – als Spieler und mit seinen Fähigkeiten im Coaching.“ Um Strafen zu verhindern, setzte Lampertheim in Schwarzenbek Christopher Luft aus der dritten Mannschaft (Bezirksliga) ein. In Bargteheide sprangen Luft im Doppel und Florian Koth aus der „Siebten“ (2. Kreisklasse West) im Einzel ein. Beide hatten den TTC als Fans begleitet – und blieben chancenlos.

In Schwarzenbek sorgte das Doppel Mahmoud Helmy/Istvan Molnar für ein „Highlight“ (van gen Hassend). Sie besiegten das TSV-Duo Jonatan Mcdonald/Frederik Spreckelsen in drei Sätzen. Im Einzel verkürzten Molnar (3:2 gegen Lleyton Ullmann) und Helmy (3:1 gegen Spreckelsen) auf 2:4 und 3:5. Sein erstes Match hatte Helmy gegen den starken Schweden Macdonald in fünf Sätzen verloren.

Bargteheide trat ohne seine etatmäßige Nummer eins und zwei an. „Sie hatten aber sehr gute Ersatzleute aus der Oberliga“, meinte van gen Hassend, der den „tollen Empfang“ der Gastgeber lobte. Die Vier-Satz-Niederlage von Helmy/Molnar und das 10:12 von Molnar gegen Chris Albrecht im fünften Satz im ersten Durchgang besiegelten den nächsten Verlustpunkt. Weil Helmy und Tomas Mikutis vorne vier Punkte holten und Molnar sein zweites Match gewann, reichte es immerhin für ein Remis.

Zwischen den Spielen erlebte der TTC-Tross Sturm „Nadia“ mit. Die Zugfahrt zum Hotel nach Hamburg stellte die Mitgereisten auf eine Probe. „Die Bahnstrecke zwischen Schwarzenbek und Bergedorf wurde wegen Sturmschäden gesperrt“, erklärte van gen Hassend: „Man konnte kaum über die Straße gehen. Durch den Sturm wurden auch Hotelfenster beschädigt.“ In der Tabelle ist der Vorsprung des TTC (16:8 Punkte) auf den Vierten Schwarzenbek (14:8) geschmolzen. Am Sonntag (14.15 Uhr, Sedanhalle) kommt der Fünfte Union Velbert II (11:9). „Anca hat jetzt einen PCR-Test gemacht. Sollte er positiv ausfallen, werden wir versuchen, das Spiel zu verlegen“, sagte van gen Hassend.

Freier Autor Geboren in Viernheim. Freier Mitarbeiter seit 2009 (Sport, Online, Lokales)