Mannheim. Mit mehr als vier Monaten Verspätung geht es Wochenende nun endlich los. Die neue Baseball-Bundesliga startet – und das sogar mit Zuschauern. Die Mannheim Tornados empfangen am Samstag, 8. August, ab 13 Uhr zum Auftakt der regulären Saison im heimischen Roberto-Clemente-Field die Stuttgart Reds zu zwei Spielen. Auf die Wirbelwinde wartet eine harte Aufgabe, vor allem logistischer Natur.
Nach der jüngsten Corona-Verordnung dürfen sich insgesamt 500 Personen bei Sportwettkämpfen aufhalten. „Wir erwarten 300 Zuschauer, wenn es unerwarteter Weise mehr werden sollten, müssen wir versuchen, damit zurechtzukommen.“, berichtet Tornados-Präsident Peter Engelhardt. „Am vergangenen Wochenende hatten wir ein Testspiel gegen die Mainz Athletics, da kamen plötzlich mehr Zuschauer als bei so manchen Bundesligaspielen in der Vergangenheit. Die Leute wollen einfach wieder Sport sehen.“
Die Tornados haben ein striktes Hygienekonzept entwickelt. Eine Maske über Mund und Nase zu tragen, ist Pflicht, wenn man sich auf dem Gelände des Roberto-Clemente-Fields bewegt. „Am Sitzplatz darf man sie ablegen“, erklärt Engelhardt. Zwischen den Tribünenplätzen bleibt jede zweite Reihe frei. „Das Abstandsgebot von 1,5 Metern gilt auch auf dem ganzen Gelände“, sagt der Tornados-Präsident. Alle Besucher müssen sich zudem in eine Kontaktliste eintragen. Für den Catering-Bereich gilt das gleiche: Maske und Abstand halten sind Pflicht. Vor Ort können sich die Besucher eine Maske mit dem Tornados-Logo kaufen. „Wir haben mal 60 Stück gemacht, es gibt sie für Kinder und Erwachsene“, sagt Engelhardt.
Verkürzte Runde
Mit rund zehn ehrenamtlichen Helfern sind die Mannheimer Baseballer vor Ort. „Einen Security-Service haben wir nicht“, sagt Engelhardt, der ankündigt: „Wenn etwas nicht passt, werden wir höflich darauf aufmerksam machen. Wenn sich aber jemand denkt, er muss sich nicht an die Regeln halten, dann sind wir allerdings strikt.“
Die Baseball-Bundesliga startet mit zwei Gruppen, in denen jeweils acht Mannschaften spielen. Diese tragen eine Vorrunde mit sieben Spieltagen aus. Anschließend bestreiten die je zwei besten Mannschaften des Südens und des Nordens im Überkreuzvergleich das Halbfinale. Die Tornados wollen vorn mitmischen. „Ob wir es ins Halbfinale schaffen, weiß ich nicht. Unser Kader ist aber sehr passabel. Wenn man die Umstände in Betracht zieht, dann ist er sogar sehr gut“, findet Engelhardt und lobt seinen Coach: „Juan Martin hat bei der Zusammenstellung des Kaders ganze Arbeit geleistet.“
Insgesamt befinden sich im Saisonaufgebot der Tornados 21 Spieler. Der Italo-Venezolaner Gian-Franco Rizzo führt die Werferriege an. Zu den ausländischen Pitchern gehören weiter der Italo-Amerikaner Nick Morreale, der Venezolaner Andrés Perez, der Bulgare Panayot Zhaltov und der Ire Mitch Hillert. Einiges erwarten sich die Tornados auch vom Argentinier Agustin Tissera, der im Infield aufläuft, und dem Brasilianer Allan Fagnoni, der für Schlagpower sorgen soll. Der Schwede Oskar Jerfsten, der als Catcher und in Positionen im Infield spielen kann, soll zu Top-Spielen anreisen.
Dominik Höpfner, Luis Diaz, Farid El-Ayoubi, Marvin Kulinna und die Werfer Marius Wolf und Julius Spann sowie Leon Still oder Rex Helmig sind teils deutsche Eigengewächse, die zum Einsatz kommen werden. Juan Martin wird als Spielertrainer fungieren. „Wir wollen einfach eine gute Saison spielen“, betont Engelhardt.