Fußball

Nummer eins „mit Luft nach oben“

Von 
Thorsten Hof
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Timo Königsmann spielte immer wieder mit viel Risiko im Strafraum. © Pix

Mannheim. Offiziell wurde nach außen zwar nichts bekanntgegeben, aber spätestens als Timo Königsmann am Freitagnachmittag auch das Abschlusstraining in der deutlich erkennbaren „ersten Elf“ absolvierte, war klar, wer als Nummer eins beim SV Waldhof in die neue Saison starten würde. Beim 0:2 gegen den 1. FC Magdeburg stand der 24-Jährige dann auch erwartungsgemäß zwischen den Pfosten. Er ließ allerdings die nötige Souveränität, die einen Stamm-Keeper auszeichnen sollte, noch etwas vermissen.

So war Königsmann am 0:1 (6.) keinesfalls unbeteiligt, als er den Gegenangriff der Magdeburger mit einem Pass zum Gegner ins Halbfeld einleitete. Auch im weiteren Verlauf der Partie sorgte der riskante fußballerische Spielaufbau des Schlussmanns immer wieder für Adrenalinschübe bei seinen Mitspielern. Unrühmlicher Höhepunkt war im zweiten Durchgang sicher die Szene, als Königsmann beim Versuch, den Ball nach vorne zu schlagen, Magdeburgs Torschützen Jan-Luca Schuler aus kurzer Distanz am Kopf traf.

„Das ist maximal enttäuschend“

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„Timo kann die eine oder andere Situation sicher noch kompromissloser klären. Ich habe es nicht so gerne, wenn im eigenen Sechzehner ein so hohes Risiko gegangen wird“, drückte sich Trainer Patrick Glöckner bei der Bewertung dieser Aktionen noch relativ diplomatisch aus - und hofft auf Besserung. „Für das erste Heimspiel war das in Ordnung, aber er hat noch Luft nach oben, um sich zu steigern, mehr Präsenz zu zeigen und mehr Entscheidungen zu treffen, die das Risiko minimieren“, gab der Chefcoach seinem Torhüter mit in die Trainingswoche.

Dieser zeigte sich angesichts des Spielverlaufs ebenfalls etwas zerknirscht. „Das ist natürlich maximal enttäuschend, wenn man nach neun Minuten schon 0:2 hinten liegt - zumal die Gegentore wirklich vermeidbar waren. Die sind aus Situationen entstanden, in denen wir nicht klar waren“, blickte Königsmann auf die frühen Nackenschläge zurück, versuchte aber zugleich den Blick nach vorne zu richten. „Wir müssen jetzt die positiven Dinge aus dem Spiel ziehen, und nächste Woche geht es dann schon weiter“, sagte der Schlussmann nach dem verpatzten Auftakt gegen die Bördeländer.

Zwischen ihm und Jan-Christoph Bartels ging es in der Vorbereitung traditionell eng zu, letztlich haben laut Trainer Glöckner zwei Dinge den Ausschlag pro Königsmann gegeben. „In den Testspielen hat Timo souveräner gehalten, und wir haben das Momentum gesucht, welcher Torwart Stand jetzt die beste Form hat“, begründete Glöckner seine Wahl, die Königsmann mit seiner Parade gegen Leon Bell Bell (57.) rechtfertigte, aber zugleich auch die bekannten fußballerischen Schwächen offenbarte.

Und: Einen Freifahrtschein gibt es für die SVW-Keeper ohnehin nicht, wovon Königsmann in der vergangenen Rückrunde profitierte. Deshalb ist es alles andere als ausgeschlossen, dass es in dieser Spielzeit auch in die andere Richtung gehen kann.

Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkte SV Waldhof, Rhein-Neckar Löwen.

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