Mannheim. Wenn Larissa Weindorf von ihren Erfolgen berichtet, hört die 15-Jährige gar nicht mehr auf zu erzählen: Erst kürzlich holte sie bei den deutschen Meisterschaften zwei Goldmedaillen und einmal Bronze. "Das war unerwartet, weil ich zum ersten Mal in der Altersklasse Jugend gestartet bin und mir alle gesagt haben, ich soll mir keine großen Hoffnungen machen, weil ich noch sehr jung bin", sagt sie begeistert.
Schon in den Vorjahren gewann sie mehrere Meistertitel, dazu kommen Erfolge in deutschlandweiten Wettkämpfen vom Landeskader. Ihre Medaillen hängen alle an der Zimmerwand. Insgesamt sind es etwa 60. Noch reicht der Platz. "Mein Vater wollte schon eine Wand einreißen, um die Fläche zu vergrößern. Das hat aber noch Zeit", sagt sie und lacht.
Die Leidenschaft für den Sport entdeckte Larissa schon früh. Mit zehn Jahren fing sie beim SV Rheinau mit dem Schießen an. Damals nahm sie ihr Vater, der auch Sportschütze ist, mit in den Verein. Zunächst nur zum Zuschauen, doch schnell kam die Lust, es selbst einmal zu versuchen. Eigentlich darf man erst mit zwölf Jahren beginnen, doch sie bekam eine Sondergenehmigung. "Es ging dann sehr schnell richtig los und hat sofort viel Spaß gemacht", sagt Larissa. Schon mit elf Jahren nahm sie an der ersten Landes- und der deutschen Meisterschaft teil.
Drei- bis fünfmal pro Woche trainiert Larissa. Dazu kommen mehrtägige Sondertrainingseinheiten mit dem Kader. Zu viel wird ihr das nie. "Es macht mir Spaß und ich habe durch meinen Sport Freunde in ganz Baden Württemberg." Der Spagat zwischen Schule und Sport gelingt. Larissa merkt sogar, dass sie vom Schießen profitiert. "Ich kann mich sehr gut konzentrieren und bin vor Prüfungen oder bei Präsentationen nie aufgeregt." Nicht nur deshalb bedauert sie es, dass ihr Sport oft mit Vorurteilen behaftet ist. "Wer schlecht über das Sportschießen denkt, sollte einfach mal vorbeikommen und es vielleicht einfach selbst einmal probieren."
Nach dem Abitur möchte Larissa ein technisches Studium bei der Bundeswehr oder Bundespolizei absolvieren, wo sie auch sportlich gefördert würde. Doch bis dahin ist noch Zeit. "Erst einmal möchte ich ins Landesleistungszentrum kommen. Dort gibt es größere Wettkämpfe auf internationaler Ebene", sagt sie. Dass das klappt, ist nach ihren Erfolgen sehr wahrscheinlich. Außerdem peilt sie Olympia an. "Man hat immer den Ehrgeiz vorne zu stehen. Das ist ein tolles Gefühl!"
Im nächsten Teil lesen Sie über ein Talent, das sich sehr gern im Kreis dreht.
Larissa Weindorf
Geburtstag: 28. Januar 2002
Eltern: Nicole (38) und Jürgen (41) Weindorf, Lackierer
Geschwister: keine
Beste Freunde: Antonia
Schule: Carl-Benz-Gymnasium, Klasse 11
Hobbys: Joggen, Ausgleichssport
Am liebsten online bei: Whatsapp
Verein: SV Rheinau
Größtes Vorbild: Schützin Sarah Würz
Größter Wunsch: Sieg bei Olympia
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