Hockey

Mannheimer HC in Europa eine Hausnummer

Nach dem Sieg bei der EuroHockey Indoor Club Trophy kehrt Deutschland auf Clubebene in die höchste Liga zurück

Von 
Andreas Martin
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Der Mannheimer HC schloss die Hallen-Runde mit dem Triumph bei der EuroHockey Indoor Club Trophy erfolgreich ab. © Lukas Adler/Pix

Mannheim. Um 15.31 Uhr war es am Sonntag in der Irma-Röchling-Halle so weit: Jan-Philipp Fischer, Kapitän des Mannheimer HC, reckte den Siegerpokal bei der EuroHockey Indoor Club Trophy in die Höhe. Dass es nur der kleine Hallenhockeyeuropapokal war, störte die strahlenden Blau-Weiß-Roten nach dem Triumph in eigener Halle nur wenig.

„Für uns alle ist es der erste Gewinn eines Europapokals – und das vor den eigenen Fans, das ist schon etwas Besonderes“, sagte Fischer, der 2011 noch ein Youngster war, als die Blau-Weiß-Roten in Luzern mit dem EuroHockey Indoor Club Cup die Königsklasse im Hallenhockey gewannen. „Damals war ich 18 Jahre und habe ein Spiel in der Hallenhockey-Bundesligasaison mitgemacht. In Luzern stand ich nicht im Kader“, genoss nicht nur der MHC-Kapitän den Erfolg, der nach dem 10:1 (3:1) im letzten Turnierspiel gegen den Luzerner SC endgültig feststand.

Durch die Vorrundengruppe A war der neue Trophy-Sieger mit drei deutlichen Siegen gegen den ukrainischen Meister HC OKS-SHVSM Vinnitsa (9:4), den dänischen Vertreter Slagelse Hockeyklub (10:1) und den schwedischen Club Partille SC (20:3) gerauscht. Das Ergebnis gegen Vinnitsa nahm der MHC in die Aufstiegsrunde mit, wo er mit Pinoké Amsterdam auf den Sieger der Gruppe B traf und in einem packenden Match mit 9:5 (5:4) gewann.

Klare Siege in Serie

Mit diesem Sieg hatte das Team von Coach Andreu Enrich und Co-Trainer Zafer Kir das deutsche Hallenhockey auf Clubebene faktisch zurück in die europäische Königsklasse geführt, war den Gastgebern ein Platz unter den Top Zwei doch nur noch theoretisch zu nehmen. Dass mit Enrich ein ehemaliger spanischer Nationalspieler und mit Kir ein ehemaliger türkischer Nationalspieler Deutschland zurück in die Königsklasse coachten, passte zum europäischen Flair am Neckarplatt.

Pinoké Amsterdam sorgte als Zweiter dafür, dass auch der niederländische Vertreter 2023 wieder im Topwettbewerb startet. „Wir haben an allen drei Turniertagen tolles Hallenhockey gezeigt und freuen uns, dass wir eine super Hallensaison mit diesem Erfolg abschließen konnten“, betonte Enrich. Das Lob des Coaches ging allerdings noch weiter: „Wir müssen uns auch beim ganzen Club bedanken, dass er dieses Event so auf die Beine gestellt hat.“

„Wir hatten nur zwei Monate, um alles zu organisieren. Ohne unsere 50 Helfer und Sponsoren hätten wir das nicht stemmen können, zumal zwei unserer männlichen Nachwuchsteams am Wochenende bei den Süddeutschen Meisterschaften ran mussten“, verdeutlichte MHC-Geschäftsführer Falk Tischer den organisatorischen Kraftakt.

„Was der Club hier aufgestellt hat, war schon toll“, zeigte sich Jossip Anzeneder beeindruckt, der von allen beteiligten Teams zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählt wurde. Auch der beste Torhüter des Turniers kam mit Lukas Stumpf ebenso vom MHC, wie der beste U-21-Spieler mit Marius Leser. Leser harmonierte im Sturm dabei besonders gut mit Tim Seagon, der mit 17 Treffern als bester Torschütze des Turniers ausgezeichnet wurde.

Der Sonntag bot zwei weitere sehr emotionale Momente. So wurden die viertplatzierten Ukrainer aus Vinnitsa nach ihrem letzten Turnierspiel gegen Pinoké (1:4) mit Sonderapplaus bedacht. Dem Luzerner SC fiel indessen die Konzentration auf das letzte Turnierspiel gegen den MHC schwer, hatte man doch die traurige Nachricht erhalten, dass die Mutter des LSC-Teammanagers am Sonntagmorgen plötzlich verstorben war.

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