Handball-Landesliga - Borger-Sieben setzt sich im Nerven-Krimi gegen Bieberau/Modau II durch

TVG tankt Selbstvertrauen

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me
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Groß-Rohrheims Niklas Fries (l.), hier gegen Bieberaus Till Szanto, gelangen zehn Tore.. © Berno Nix

Groß-Rohheim. Der erste Saisonsieg ist unter Dach und Fach – und alle Kritiker, die den TV Groß-Rohrheim als nicht konkurrenzfähig angesehen haben, wurden eines besseren belehrt. Durch den 34:32 (16:18)-Heimsieg gegen die HSG Bieberau-Modau II rangiert das Team von Trainer Tim Borger mit 3:3 Punkten auf einem Mittelfeldplatz in der Handball-Landesliga.

Aber Borger bleibt auch nach dem Sieg auf dem Boden: „Das war ein ganz wichtiger Erfolg. Keine Frage. Doch es ist klar, dass wir weiterhin von Spiel zu Spiel schauen müssen und gegen die Gegner, die wohl mit uns in die Abstiegsrunde gehen werden, Punkte sammeln. Das ist uns heute geglückt, aber schon nächste Woche in Egelsbach hängen die Trauben deutlich höher“, blickte der Trainer gleich wieder voraus.

Gegen Bieberau-Modau zeigte seine Mannschaft allerdings auch gute Ansätze, die Mut machen, dass das Unternehmen Klassenerhalt – „und nur darum geht es“, so Borger – erfolgreich vonstatten gehen kann. Da ist zum einen der Kampfgeist bei den Groß-Rohrheimern: Nie wurde aufgesteckt, auch wenn es nicht lief, kämpften sich die Spieler gemeinsam immer wieder zurück. Ein anderer Faktor ist das Tempospiel, das in der zweiten Hälfte phasenweise richtig gut funktionierte. „Uns gelang es dann, schnell umzuschalten und über die erste und zweite Welle zu einfachen Toren zu kommen. Das ist enorm wichtig, da wir nicht die überragenden Rückraum-Schützen haben“, meinte Borger.

Individuelle Klasse

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Und dann ist da noch die individuelle Klasse einiger Akteure, die sich auch gegen Bieberau-Modau in den Vordergrund spielten. Allen voran Niklas Fries, der auf einem sehr guten Niveau agierte und am Ende auf zehn Torerfolge kam: „Er entwickelte sich sehr gut. Obwohl er noch jung ist, übernimmt er schon Führungsverantwortung“, lobt Tim Borger. Dass Fries aber auch einige gute Chancen liegengelassen hat, das will der Trainer nicht überbewerten: „Das gehört einfach dazu. Wichtig ist, dass er den Kopf nicht in den Sand steckt.“

Ein weiteres Duo, das maßgeblichen Anteil am Heimsieg hatte, waren Till Haas und Alex Anthes, die den Mittelblock der Deckung bildeten und dort den Gästen das Leben extrem schwer machten. Anthes überzeugte zudem mit seinem druckvollen Eins-gegen-Eins-Spiel in der Offensive und markierte wichtige Treffer.,

„Insgesamt war es aber eine schöne Teamleistung“, fand Borger, der allerdings auch Ansätze fand, an denen in den nächsten Trainingseinheiten zu arbeiten sein wird: „Wir haben schon zu viele Gegentore kassiert und haben uns damit das Leben schwer gemacht.“ Und dann war da noch die Schlussphase des ausgeglichenen Spiels, in der Groß-Rohrheim zuerst einen 21:24-Rückstand (42.) wettmachte, nach dem 25:25 ein 30:28 vorlegte und beim 33:30 (58.) durch Sebastian Haas schon wie der sichere Sieger aussah. „In den letzten beiden Minuten bin ich um Jahre gealtert“, meinte Borger mit einem Schmunzeln, das ihm aber auch ganz leicht hätte vergehen können: „Wir waren da einfach nicht clever genug und hätten uns fast noch um den Lohn gebracht“, musste er zwei vertändelte Bälle ansehen, durch die Bieberau-Modau noch einmal verkürzte. „Wenn das Spiel noch 30 Sekunden länger gegangen wäre, dann hätte das ins Auge gehen können“, war Borger schließlich erleichtert, dass die Punkte in der Bürgerhalle behalten wurden: „Dadurch haben wir Selbstvertrauen getankt und der große Druck ist vorerst weg.“

TVG-Tore: Fries (10/3), Till Haas, Sebastian Haas (je 6), Ehlert, Anthes (je 5), Kautzmann, Heß (je 1). me