Produkte und Dienstleistungen werden heute zunehmend bequem im Internet bestellt, deren Preise werden zuvor verglichen und nach der Bestellung direkt zum Kunden nach Hause geliefert. Möchte man aber für die Bestattung eines geliebten Menschen einen Sarg oder eine Urne bestellen? Wohl kaum.
Denn in Zeiten von Trauer und Abschied bedarf es einer individuellen Beratung, die nicht mit wenigen Klicks im Internet erledigt werden kann oder über einen Fabrikverkauf zu bewerkstelligen ist.
Individuelle Auswahl statt Massenware
Bestatter kaufen für den Einsatz in ihren Bestattungshäusern zwar Särge, Urnen, Bestattungswäsche und tröstende Erinnerungsgegenstände ein, verstehen sich aber primär nicht als Verkäufer, sondern als persönliche Begleiter in schweren Stunden. Dazu gehört großes Fingerspitzengefühl, denn die Produkte sollen zum Verstorbenen passen und einen adäquaten Preis haben. Das weiß auch Christian Streidt, Bestatter in Ulm und Präsident des Bundesverbands Deutscher Bestatter. Er berichtet aus seiner alltäglichen Berufserfahrung und meint: "Die Wünsche der Angehörigen sind sehr unterschiedlich und auch in den verschiedenen Regionen unseres Landes ganz differenziert ausgeprägt. Da kann man nicht einfach etwas einkaufen und dann versuchen, es Trauernden aufzureden. Es kommt darauf an, zu verstehen, was für ein Mensch der Verstorbene gewesen ist und wie er durch die richtige Auswahl eines Sarges, einer Urne oder anderer Utensilien eine ehrliche und authentische Würdigung erfährt." Würde habe dabei nicht primär etwas mit einem hohen Preis zu tun, betont Streidt. BDB/imp