Fixe Anker für das Gedenken

Grabmale: Individuelle Gestaltung mit vielen Möglichkeiten

Lesedauer: 
Grabsteine können Geschichten erzählen. © pixabay.com

Das Leben kennt Wachsen, aber auch Vergehen; Freude und Trauer sind untrennbar miteinander verbunden. Der harte Fels ist Sinnbild der Ewigkeit, das Blatt im Wind gemahnt uns an unsere Vergänglichkeit. Bestimmt spüren wir das unbewusst, wenn wir an einem stillen Tag über den Friedhof spazieren und die Grabdenkmale von uns bekannten, aber auch uns unbekannten Mitmenschen betrachten. Überall dort, wo ein Stein steht, ruht Leben.

Welche Geschichte die Grabstätte davon erzählt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Form des Steines, seine Farbe und Oberflächenbearbeitung geben den Rahmen vor. Inschrift und Ornament – sei es figürlich oder abstrakt – geben weitere Hinweise. Eine Angel für den passionierten Fischer, ein Zitat vom Lieblingsautor oder Pinsel und Farben für den Malermeister – die Gestaltungsfreiheit ist sehr groß. Auch bei den religiösen Symbolen gibt es mehr Möglichkeiten als Kreuz und betende Hände: Der Schmetterling als Auferstehungssymbol oder die Taube als Friedenszeichen, aber auch fernöstliche Zeichen wie Yin und Yang können in das Design einbezogen werden, um die Lebenseinstellungen der Verstorbenen auszudrücken. Einen großen Anteil an der Gestaltung eines individuellen Grabsteines hat die Gestaltung der Schrift. Eine Gravur in Form der individuellen Schreibschrift des Verstorbenen ist ebenso gebräuchlich wie klassische Schriftarten.

Am individuellsten gelingt ein Grabzeichen, wenn sich die Angehörigen Zeit nehmen und sich gemeinsam mit dem Steinmetzbetrieb auf die Suche nach der passenden Gestaltung machen. Ideen und Erinnerungen fließen genauso in den Entwurfsprozess ein wie die gewünschte Form der Grabpflege: Eine Grabstätte ohne Pflegeaufwand lässt sich ebenso realisieren wie eine Grabanlage, die im Einklang mit den Jahreszeiten vielfältig bepflanzt wird.

Material als Botschaft

Mehr zum Thema

Denkmalschutz

Wichtigem Grabmal auf dem Jüdischen Friedhof droht der Verfall

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Eine weitere Ausdrucksmöglichkeit ist die Wahl des Naturstein-Rohmaterials. Der Stein kann aus der nahen Umgebung des Wohnortes, aus der ursprünglichen Heimatregion des Verstorbenen oder der Nähe eines oft besuchten Urlaubsortes stammen. Die Steinmetze und Bildhauer der Region können entsprechend beraten. BIV Steinmetze