Was eine moderne Gesellschaft am meisten prägt, dürfte ihr permanenter Wandel sein. Bei den Lebensumständen ist erlaubt, was gefällt – und womit man anderen Menschen nicht in die Quere kommt. In Bewegung geraten sind alle Lebensbereiche, dazu zählt auch die Bestattungskultur. Die klassische Sargbestattung ist zur Ausnahme geworden, es dominiert inzwischen die Urnenbeisetzung, entweder auf dem Friedhof oder zunehmend im Wald.
Noch nicht so bekannt, aber immer beliebter sind persönliche Erinnerungsobjekte. Die sogenannte Kristallbestattung beispielsweise bietet den Hinterbliebenen eine Möglichkeit, Kristallkunstwerke als Erinnerungsstücke in der Hand halten, sie um den Hals tragen oder sie als Skulptur auf ein Fensterbrett im Wohnzimmer stellen zu können. Über die haptische Erfahrung ist das Gedenken an die verstorbene Person stets präsent. Wie muss man sich eine sogenannte Kristallbestattung vorstellen?
So funktioniert eine Kristallbestattung
Für die Erinnerungskristalle oder Gedenkskulpturen werden wenige Gramm Kremationsasche oder auch eine Haarlocke der verstorbenen Person in eine Glasskulptur eingeschmolzen. Auf diese Art entstehen beispielsweise in einer Verbindung aus Glas und den Lebensspuren der Verstorbenen Objekte und Figuren, etwa in Form eines Herzens oder eines Engels.
Die nach der Fertigung der Kristalle oder Skulpturen verbleibende Asche kann an das Bestattungsinstitut zurückgesandt werden, um eine Urnenbeisetzung im Heimatort auszurichten. djd