Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit der externen Autorin Victoria Rauch.

Gesetzliche Rente aufstocken: Betriebliche und private Altersvorsorge im Fokus

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Es gibt verschiedene Wege zu einer gesicherten Rente. © CCO Creative Commons

 

Die gesetzliche Rente reicht häufig nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten. Wer aktiv etwas dagegen tun möchte, kann ergänzend auf die betriebliche oder private Altersvorsorge setzen. Im Vorfeld ist es wichtig, sich über die verschiedenen Optionen zu informieren, um die passende Vorsorgemöglichkeit zu finden.

 

Betriebliche Vorsorgemöglichkeiten

Die gesetzliche Rentenversicherung ist nach wie vor die wichtigste Grundlage der Absicherung im Alter. Details zur gesetzlichen Rentenversicherung liefert die Website Deutsche-rentenversicherung.de. Eine betriebliche oder private Vorsorge ist darüber hinaus sinnvoll, um den Lebensstandard nach der Erwerbszeit auf demselben Level zu halten. Dies ist dem Staat bewusst. Er fördert die folgenden Möglichkeiten der Altersvorsorge deshalb mit Zulagen und steuerlichen Vorteilen:

  • Vermögenswirksame Leistungen
  • Betriebsrente
  • Riester-Rente
 

Vermögenswirksame Leistungen

Vermögenswirksame Leistungen stellen für Arbeitnehmer eine Möglichkeit dar, Vermögen aufzubauen. Der Arbeitgeber fördert die Sparvorhaben (zum Beispiel Bausparvertrag oder Fondssparplan) seiner Arbeitnehmer hierbei mit einem Zuschuss. Die Sparverträge müssen in allen Fällen für das VL-Sparen geeignet sein.

 

Betriebsrente

Bei der Betriebsrente handelt es sich um eine zusätzliche Rente, die Arbeitnehmer über ihren Arbeitgeber in Anspruch nehmen können. Laut Gesetz muss jeder Arbeitgeber die betriebliche Altersvorsorge anbieten. Die Ausgestaltung der Vorsorge obliegt jedoch dem Unternehmen selbst. Der Arbeitgeber kann die Betriebsrente allein finanzieren oder einen Teil übernehmen. In letzterem Fall zahlen Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam ein, etwa in eine Pensionskasse.

 

Riester-Rente

Die Riester-Rente wird ebenfalls vom Staat mit Steuervergünstigungen und Zulagen unterstützt. Die jährliche Zulage beträgt 175 Euro pro Person. Pro Kind zahlt der Staat zusätzlich 185 Euro (bis Ende 2007 geboren) beziehungsweise 300 Euro (ab 2008 geboren) jährlich aus. Um die volle Zulage zu erhalten, müssen Arbeitnehmer einen jährlichen Mindesteigenbeitrag in Höhe von vier Prozent ihres rentenversicherungspflichtigen Einkommens aus dem Vorjahr einzahlen.

 

Rürup-Rente - Alternative für Freiberufler und Selbständige

Selbständige und Freiberufler haben oft keinen Anspruch auf die gesetzliche Rente. Um für das Rentenalter vorzusorgen, müssen sie eigene Rücklagen bilden. Eine Alternative zur gesetzlichen Altersvorsorge kann in diesem Fall die Rürup-Rente sein. Der Vorteil liegt darin, dass der Versicherungsnehmer Laufzeit, Versicherungssumme und Beitragshöhe individuell festlegen kann.

Die Rürup-Rente steht als fondsgebundene oder klassische Rentenversicherung zur Verfügung. Der Arbeitnehmer setzt seine gezahlten Beiträge im Rahmen der Einkommensteuererklärung von der Steuer ab. Neben der regelmäßigen Beitragszahlung besteht die Möglichkeit, Einmalbeträge in unterschiedlicher Höhe steuerbegünstigt in die Rürup-Rente einzuzahlen. Mit Eintritt des Rentenalters erhält er dann lebenslang eine monatliche Auszahlung.

 

 

Private Vorsorgemöglichkeiten

Weiterhin kann es sinnvoll sein, privat für das Rentenalter vorzusorgen, insbesondere um Altersarmut vorzubeugen. Auch hier gibt es verschiedene Vorsorgemöglichkeiten, die eigene Vor- und Nachteile haben. Dazu zählen:

  • Sofortrente
  • Lebensversicherung
  • Rentenversicherung
  • Aktien und Fonds
  • Immobilien

 

Sofortrente

Die sogenannte Sofortrente soll die gesetzliche Rente aufstocken. Sie ist vor allem für Personen geeignet, die kurz vor dem Rentenalter stehen, sich bisher aber nur geringfügig um ihre Altersvorsorge bemüht haben. Als „Sofortrente“ wird diese Art der privaten Altersvorsorge bezeichnet, weil die Rentenzahlungen häufig bereits einen Monat nach Abschluss des Versicherungsvertrages beginnen.

Der Versicherungsnehmer zahlt zu Beginn eine einmalige, möglichst hohe Summe ein und erhält sodann eine lebenslange Rentenauszahlung. Die Höhe der Rente hängt von der festgelegten Laufzeit und dem eingezahlten Betrag ab.

Wie bei der klassischen Rentenversicherung ist auch bei der Sofortrente neben der Garantierente eine Überschussbeteiligung möglich. Die Garantierente ist die Summe, die die Versicherungsnehmer garantiert erhalten. Bei der Überschusszahlung handelt es sich um eine Zusatzleistung, die nicht garantiert ist (Quelle: Finanzen.de).

 

Lebensversicherung

Bei der Lebensversicherung zahlt der Versicherungsnehmer monatlich einen festen Sparbetrag ein. Auf diese Weise baut er sich über einen bestimmten Zeitraum ein Vermögen auf. Zu unterscheiden sind:

  • klassische Lebensversicherung
  • fondsgebundene Lebensversicherung
  • Risikolebensversicherung
  • Kapitallebensversicherung

 

Die klassische Lebensversicherung ist für jeden geeignet, der Wert auf eine sichere Verzinsung legt. Fondsgebundene Lebensversicherungen haben im Vergleich dazu höhere Ertragschancen.

Wie die Risikolebensversicherung schließt die Kapitallebensversicherung einen Schutz für die Hinterbliebenen ein. Der Versicherer zahlt ihnen die im Versicherungsvertrag festgelegte Summe aus, wenn der Versicherungsnehmer innerhalb einer festgesetzten Versicherungszeit verstirbt. Bei der Kapitallebensversicherung spart der Versicherte zusätzlich Kapital für seine Rente an. Die eingezahlten Beiträge legt das Versicherungsunternehmen gewinnbringend für den Versicherten an.

 

 

Rentenversicherung

Bei der klassischen Rentenversicherung zahlen Versicherungsnehmer eine feste monatliche Summe an das Versicherungsunternehmen. Dieses legt das Geld für den Kunden an und verzinst es zu einem zuvor festgelegten Zinssatz. Eine Überschussbeteiligung ist möglich, wenn die Versicherung im jeweiligen Geschäftsjahr gut gewirtschaftet hat. Die Zinsen sind bei der Klassikrente vergleichsweise niedrig. Im Gegenzug erhält der Versicherungsnehmer eine garantierte Rente.

Bessere Renditechancen verspricht die fondsgebundene Rentenversicherung. Das Versicherungsunternehmen investiert hierbei in unterschiedliche Fonds. Entgegen vieler Meinungen sind nicht alle Fonds mit hohen Risiken verbunden. Hier gilt es genau hinzusehen und einen Fonds auszuwählen, der zum persönlichen Risikoprofil passt.

 

Aktien und Fonds

Eine Alternative zu den zuvor genannten Vorsorgemöglichkeiten stellt die Investition in Aktien und Fonds dar (Quelle: Verbraucherzentrale.de). Zumindest einen Teil der privaten Altersvorsorge könnte das Aktien- und Fondssparen ausmachen. Starke Aktien mit einem längeren Anlagehorizont brachten Investoren in der Vergangenheit nicht selten eine Rendite von rund vier Prozent oder mehr ein.

Aktien- und Fondssparpläne können oft schon ab 25 Euro pro Monat bespart werden. Damit eignen sich Sparpläne nicht nur für ältere Personen gut, sondern auch für junge Menschen. Wer am Anfang des beruflichen Werdeganges mit dem Sparen beginnt, kann sich im Laufe der Jahre ein komfortables finanzielles Polster aufbauen.

 

Immobilien

Zu guter Letzt werden auch Immobilien - das sogenannte Betongold - immer häufiger in Bezug auf die Altersvorsorge erwähnt. In erster Linie eignen sich Renditeobjekte für die Altersvorsorge, also beispielsweise Wohnungen, die zum Zwecke der Vermögensbildung gekauft und vermietet werden.

Ein Eigenheim hat zwar den Vorteil, dass keine monatlichen Zahlungen anstehen, sobald der Kredit abgetragen ist. Doch die laufenden Kosten für die Instandhaltung und Investitionen in die Modernisierung sind nicht zu unterschätzen. Dennoch lebt es sich im Eigenheim im Alter besser als in einem Mietobjekt. Eigenheimbesitzer haben die Möglichkeit, bereits beim Bau oder Kauf darauf achten, dass sie für das Alter geeignet ist und Barrierefreiheit bietet. Dies ermöglicht mobilitätseingeschränkten Personen und Senioren viele Jahre ein selbstbestimmtes und komfortables Wohnen.

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