„Querdenken“ - 2800 bei Dortmunder Protesten

Friedliche Corona-Demo in Stuttgart

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dpa
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„Pandemie der Lügen!“ steht auf einem Schild bei der Stuttgarter Demo. © dpa

Dortmund/Stuttgart. Knapp 2800 Menschen haben nach Polizeiangaben am Sonntagnachmittag in der Dortmunder Innenstadt gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen demonstriert. Die Kundgebung verlief zunächst friedlich. Nach Appellen der Polizei wurden auch die Abstandsregeln eingehalten, wie eine dpa-Reporterin vor Ort berichtete. Die meisten Teilnehmer der Demo trugen keine Mund-Nasen-Schutzmaske. Die Organisation „Querdenken-231“ hatte die Veranstaltung angemeldet.

Am Samstag hatten sich auch in Stuttgart einige Hundert Menschen zu einer „Querdenken“-Demo gegen die Corona-Einschränkungen versammelt. Demonstration und Kundgebung seien friedlich und ohne Zwischenfälle verlaufen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntagmorgen. Die Veranstalter sprachen von 5000 Demonstranten.

Organisiert wurde diese Demonstration von der Initiative „Querdenken 711“. Die Teilnehmer bemühten sich laut Polizei überwiegend, die Mindestabstände einzuhalten. In Berlin hatten am vergangenen Wochenende Tausende protestiert. Weil viele Demonstranten weder Abstandsregeln einhielten noch Masken trugen, hatte die Polizei die Kundgebung aufgelöst. Die Veranstalter kündigten an, am 29. August wieder in Berlin zu demonstrieren.

Kabarettist provoziert

Der Kabarettist Florian Schroeder provozierte die Demonstranten mit einer Rede bei der Kundgebung. Er sagte: „Ich bin der Auffassung, dass Corona eine hochgefährliche, ansteckende Krankheit ist, und ich bin der Überzeugung, dass Maskentragen und Abstand halten das Wichtigste und Beste ist, was wir in diesen Tagen tun können.“ Dafür erntete er Buhrufe. „Wenn Ihr für Meinungsfreiheit seid, müsst Ihr meine Meinung aushalten“, sagte Schroeder.


Nach einer Umfrage lehnt eine große Mehrheit der Bevölkerung Demonstrationen gegen die Maßnahmen zum Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ab. In einer am Samstag veröffentlichten Befragung des Forsa-Instituts im Auftrag der Mediengruppe RTL gaben 91 Prozent an, kein Verständnis für die Proteste zu haben.

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