Wehrheim. . Hessens Landwirte setzen zunehmend auf Bio. Der Bereich sei allerdings nicht generell auskömmlicher als andere, sagte ein Sprecher des Hessischen Bauernverbandes. „Das ist zwar ein Markt, der zugelegt hat, wo vielleicht auch noch etwas Luft nach oben ist.“ Doch am Ende müsse der Markt zeigen, ob sich höhere Preise dauerhaft durchsetzen ließen. Die Zahl der Betriebe mit ökologischem Landbau ist in Hessen gestiegen: von rund 1500 im Jahr 2010 auf fast 1800 im Jahr 2016. Insgesamt aber sank im selben Zeitraum die Anzahl der Bauernhöfe von etwa 17 800 auf 16 200.
Aus Sicht von Landwirt Paul Erich Etzel aus Wehrheim im Taunus hat sich Bio bewährt: Der 80-Jährige stellte seinen Hof bereits in den 1980er Jahren auf ökologischen Landbau um. „Wir haben immer so produziert, dass es gereicht hat, den Hof für die nächste Generation weiterzuentwickeln. Da war Bio für mich die einzige Chance.“
Viele Milchviehhalter geben auf
Aktuell gebe es im Grunde keinen Produktionszweig, in dem es für die Landwirte richtig gut laufe, so der hessische Bauernverband. Gerade bei Milch sei es schwierig. Im Jahr 2010 gab es in Hessen nach Angaben des Verbandes noch 4200 Milchviehhalter, 2018 nur noch 2800.
In Berlin läuft derzeit die Grüne Woche. Aus Anlass der Agrarmesse haben in den vergangenen Tagen bundesweit Tausende Landwirte unter anderem gegen neue Düngevorschriften protestiert. lhe