Viernheim. Viernheim hat seit vergangener Woche mehr als 400 junge Artisten. Dabei handelt es sich um Kinder der Nibelungen-Grundschule, die eine Woche lang das Klassenzimmer gegen die Manege eingetauscht hatten. Unter Anleitung von Mitarbeitern des Zirkus ZappZarap studierten sie mit großer Begeisterung die unterschiedlichsten Kunststücke ein. Am Wochenende standen dann gleich vier Aufführungen auf dem Programm, bei denen Eltern, Geschwister, Opa und Oma im großen Zirkuszelt auf der Potters-Bar-Anlage aus dem Staunen nicht mehr heraus kamen.
Zu diesem Zeitpunkt war von der vielen Arbeit im Vorfeld und unter der Woche nichts zu sehen. „Wir hatten das gesamte Kollegium nach und nach zu einer entsprechenden Fortbildung geschickt, um sich mit dem Thema und den notwendigen Aktivitäten vertraut zu machen. Schließlich mussten die Lehrkräfte ja auch die jeweiligen Übungseinheiten mit begleiten“, erinnerte sich Schulleiterin Anke Hofmann an die Vorbereitungsphase.
Bei einigen Auftritten ging es auch kunterbunt zu
Alle Eltern wurden angeschrieben und über das einwöchige Projekt informiert. Damit alle Kinder mitmachen konnten, war bequeme Trainingskleidung angesagt. Für die Shows selbst – die Manege durfte nur mit Schläppchen oder barfuß betreten werden – war dunkle, am besten schwarze Kleidung vorgeschrieben. Bei einigen Auftritten ging es aber auch kunterbunt zu.
Der Stundenplan musste komplett umgeschrieben werden, denn die Fächer hießen an diesen fünf Tagen Jonglieren, Balancieren, Feuerkunst, Seiltanz, Akrobatik, aber auch ein bisschen Schauspielerei. Sogar Fakire traten auf, die sich entspannt auf ein Nagelkissen stellten, setzten und legten ohne das Gesicht zu verziehen.
Natürlich durften auch die Clowns nicht fehlen, die bei ihren Kurzauftritten für viele Lacher sorgten. Sogar ein eigenes Securityteam wurde auf die Beine gestellt, das vor der Show die entsprechenden Regeln verkündete. „Den Anweisungen ist Folge zu leisten und fotografieren ist verboten. Wir beobachten euch!“, hieß es dabei nachdrücklich.
Die Idee einer Projektwoche Zirkus gab es schon längere Zeit, allerdings scheiterte die Umsetzung an der fehlenden Finanzierung. Insgesamt mussten nämlich 15.000 Euro gestemmt werden.
Der Förderverein und die Eltern helfen
„Da hat uns der Förderverein großzügig unterstützt. Außerdem haben die Eltern mit Rat und Tat mitgeholfen, in erster Linie beim Auf- und Abbau des Zirkuszelts. Hierfür gebührt allen großer Dank“, lobte Anke Hofmann die gelungene Zusammenarbeit. Dazu kamen die Eintrittsgelder bei den insgesamt vier Aufführungen, fünf Euro pro Erwachsenem. Auf der Grünfläche vor dem ZappZarap-Zelt hatte der Förderverein einen Stand mit Essen und Getränken aufgebaut, wo es die typischen Zirkusangebote gab.
Den Schulkindern war der Spaß, einmal vor großen Publikum aufzutreten und seine erworbenen Fähigkeiten zu demonstrieren, im Gesicht abzulesen. Jeder hat unter der Woche und durch die Shows vieles gelernt, was sicher nicht im Lehrplan steht. Dazu kamen noch das Zusammenspiel mit den Schulkameradinnen und Schulkameraden sowie ein gesteigertes Selbstbewusstsein, was ebenfalls beim weiteren Lebensweg hilfreich sein kann.
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