Viernheim. Mit einem besonderen Musikerlebnis begann die 16. Viernheimer Konzertreihe. Die Violinistin Jeanette Pitkevica und die international bekannte Pianistin Gulnora Alimova hatten sich anlässlich des Erntedankfestes Tänze aus verschiedenen Epochen und von Komponisten unterschiedlichster Stilrichtungen ausgesucht. Einige leere Stühle im Bürgerhaus waren wohl der Tatsache geschuldet, dass es an diesem verlängerten Wochenende eine Fülle kultureller Veranstaltungen gab.
Eröffnet wurde die internationale „Tanzfolge“ mit Ballet-Musik aus Frankreich von Charles-Auguste de Bériot (1802-1870), danach kamen zwei Sarabanden sowie eine Gavotte von Johann Sebastian Bach (1685-1750).
Stampf- und Kettentanz
Moderner wurde es mit der Gavotta aus der Suite Italienne von Igor Strawinsky (1882-1971). Jetzt ging es nach Spanien mit der Malagueña und der Habanera von Pablo de Sarasate (1844-1908). Sechs außergewöhnliche rumänische Volkstänze, wie zum Beispiel ein Stab-, ein Stampf- oder ein Kettentanz, führten die Zuhörer auf den Balkan.
Ein spanischer Tanz von Encarna Granados und ein Tango von Isaac Albéniz wurden in einer Bearbeitung des Wieners Fritz Kreisler (1875-1962) gespielt. Den nächsten Tanz, die Giga oder Gigue, stammt wieder von Johann Sebastian Bach.
Der krönende Abschluss dieses überragenden Konzerts kam aus dem Nachbarland Polen mit der Polonaise brillante von Henryk Wieniawski (1835-1880). Der lange, herzliche Beifall des Publikums nicht nur für die schönen Melodien, sondern auch für die überragende Darbietung veranlasste die beiden Solistinnen, als Zugabe noch zwei Stücke von Manuel de Falla zu spielen. H.T.