Schriesheim. Jeder Mensch ist gleich. In einer inklusiven Welt sind alle Menschen offen, jeder Mensch soll so akzeptiert werden, egal wie er aussiehst, welche Sprache er spricht oder ob er eine Behinderung hat. „Wir wollen schon im Kindergartenalter die Kleinsten an das Thema Behinderung heranführen und ihnen spielerisch zeigen, wie bereichernd das Anderssein sein kann“, beschreibt Barbara Schenk-Zitsch die Aktion zum „inklusiven Bücherprojekt“, das von ihrer Stiftung finanziell unterstützt und von der Inklusionsbeauftragten Karin Stangl wie von Utes Bücherstube begleitet wird.
Vom 29. Juni bis zum 10. Juli sind in einem dekorierten Schaufenster in Utes Bücherstube Kinderbücher zu sehen, die alle vom „anders sein“ und von Toleranz erzählen.
Von Samuel Koch inspiriert
Inspiriert zu diesem Bücherprojekt hat Schenk-Zitsch das Bilderbuch von Samuel Koch und seiner Botschaft: Du bist einzigartig und wertvoll. Wer könnte authentischer über ein tragisches Schicksal erzählen als Samuel Koch, der sich 2010 in der Fernsehshow „Wetten, dass“ bei einem waghalsigen Sprung über ein fahrendes Auto so schwer verletzte, dass er seitdem vom Hals abwärts querschnittgelähmt ist, seinen Lebensmut aber nicht verloren hat.
„Als ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mich auf die Suche nach weiteren gemacht“, berichtete sie und sie habe eine ganze Menge gefunden. Das sei ausschlaggebend gewesen, mit diesem etwas anderen Bücherprojekt in die Öffentlichkeit zu gehen. In der Inklusionsbeauftragten Karin Stangl und in Ute Hindorfs Bücherstube habe sie kompetente Mitstreiter gefunden. Aus der Fülle von Buchtiteln, alle mit dem Thema zu Inklusion und Toleranz, wählte die Buchhändlerin insgesamt 16 Titel aus und gestaltete damit ein Schaufenster. Mit dieser Aktion wolle man sich direkt an die Kleinen im Kindergartenalter wenden und man hoffe dann auch auf eine Unterstützung aufseiten der Erzieher.
Für die Anschaffung der Bücher fließen von der Stiftung je 100 Euro an die acht Schriesheimer Kindergärten, eingeschlossen Waldkindergarten und altersgemischter Kindergarten. Bis Anfang Oktober können dann die Erzieherinnen nach intensivem Schmökern die gewünschten Titel an Utes Bücherstube weitergeben, die dann von der Buchhändlerin bestellt werden. Bürgermeister Hansjörg Höfer dankte der Stiftung für die großzügige Zuwendung. „Auf diese Weise werden die Kinder schon im Kindergartenalter an das Thema Behinderung herangeführt und lernen Toleranz“, sagte Höfer.