Gartenstadt - Sommertagszug des Bürgervereins Gartenstadt am Rodelhügel im Käfertaler Wald

Kleine und große Teilnehmer machen dem Winter den Garaus

Von 
Christian Hoffmann
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Der Schneemann brannte in einem Bereich, den die Jugendfeuerwehr Nord mit Band abgesperrt hatte. © Hoffmann

Als die Jugendfeuerwehr der Abteilung Nord am Ende des Sommertagszuges den mit Spiritus getränkten Kunstschneemann anzündete, ergriffen die Flammen schnell Besitz von dem weißen Koloss, woraufhin die riesige orangefarbene Nase des Schneemannes lodernd zu Boden fiel. Bis die gigantische Figur, die im Inneren durch ein Drahtgestell mit Strohfüllung zusammengehalten wurde, in sich zusammensackte und umkippte.

Vom Freyaplatz aus sind zahlreiche Kinder, darunter die Schützlinge der drei Kindergärten St. Elisabeth, Rottannenweg und Waldwichtel, auf Einladung des Bürgervereins Gartenstadt durch den Käfertaler Wald marschiert, um auf der erblühenden Wiese neben dem Rodelhügel das traditionelle Stabausfest zu feiern.

Hexen laufen vorneweg

Das war ein wirklich züngelndes Spektakel: Diesmal stand der Sommertagszug, angeführt von der rhythmisch trommelnden Karlsterner Hexenzunft, unter dem Motto „Der Frühling erwacht – Flower Power in der Gartenstadt“. Im Vorfeld hatte der Kreativkreis des Bürgervereins an zwei Abenden in mühseliger Kleinarbeit bunte Sommertagsstöcke gebastelt, um die farbenfrohen Stecken mit Brezeln für vier Euro an die Kinder zu verkaufen. Mit Blau- und Warnblinklicht eskortierte ein Einsatzfahrzeug der Polizei die prächtige Parade zum grünenden Rodelhügel. Bei Würstchen und Limonade verlebten die Besucher einen schönen Frühlingsnachmittag.

„Das ist ganz toll, wie ihr euch herausgeputzt habt“, lobte Moderatorin und Vorsitzende Gudrun Müller vom Gartenstädter Bürgerverein die kostümierten Mädchen und Buben. „Von Kälte, Regen und Grau haben wir die Nase voll. Wir wollen Grün und Sonnenschein“, beschwor Vorsitzende Müller in ihrer Ansprache. Alljährlich fertigt Dieter Camilotto, der Leiter des Jugendhauses Waldpforte, den künstlichen Schneemann für das flammende Stabausfest im Käfertaler Wald an.

Für musikalische Unterhaltung sorgte das blasende Orchester Blau-Weiß Waldhof, das beschwingte Stücke wie „Alle Vögel sind schon da“ und „Hello Mary Lou“ anstimmte, unter Leitung von Dirigent Jürgen Guilmin. Während dichter weißer Nebel in den Himmel stieg. Darüber hinaus sang ein Kinderchor der örtlichen Freilichtbühne zur Winterverbrennung das Lied „Winter, ade! Scheiden tut weh“. Ebenso feierten die Heranwachsenden der Alfred-Delp-Schule mit.

Von dem lodernden Schneemann ging ein spürbarer Hitzewall aus. Ein von der Jugendfeuerwehr mit rot-weißem Plastikband abgestecktes rechteckiges Areal sorgte dafür, dass die Besuchermenge sichere Distanz zum brennenden Schneemann einhielt. Zum Schluss besprühte die Jugendfeuerwehr die glimmenden Reste des umgestürzten Giganten mit Wasser aus einem dicken Feuerwehrschlauch. Bis nur noch verkohlte Asche übrigblieb. „Man muss auf den Funkenflug achten, dass nichts passiert“, schilderte Feuerwehrmann Steffen Bley.

Windrichtung beachten

Dabei müsse seine jugendliche Mannschaft, die für den gesamten Mannheimer Norden mit den Stadtteilen Sandhofen, Schönau, Käfertal und Waldhof zuständig ist, die Windrichtung beachten. „Wir haben immer genug Wasser dabei, 3000 Liter“, erläuterte der 39-Jährige. Grundsätzlich sei jedoch das Zündeln mit offenem Feuer im Käfertaler Wald strikt verboten.

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