Mit einem festlichen Gottesdienst am Erntedanktag in der Kirche St. Laurentius hat der langjährige Gemeindegeistliche, Gerhard Reinelt, seinen 90. Geburtstag gefeiert. Neunzig Jahre alt zu werden, sei eine Gnade und deshalb ein Grund, seinem Gott Danke zu sagen, betonte Hauptzelebrant, Pfarrer Daniel Kunz, in seinen Begrüßungsworten. Und das kann man am besten mit einer Eucharistiefeier tun, denn das griechische „eucharistéo“ bedeutet übersetzt „Danksagung“.
In seiner Predigt zum Lukas Evangelium verwies Kunz darauf, dass „alles aus der Hand Gottes kommt“. Er dankte Reinelt für viele Jahre Dienst in der Gemeinde St. Laurentius, in der Seelsorgeeinheit Maria Magdalena und im Dekanat. Auch nach seinem Ruhestand 2006 habe er samstags und sonntags weiter Gottesdienste in St. Laurentius gefeiert. Er habe Reinelt erlebt als „Mensch, der fröhlich ist, dankbar und offen den Menschen gegenüber“, sagte Kunz.
Mit Reinelt und Pfarrer Kunz feierten zahlreiche Gemeindeglieder und Wegbegleiter. Der Jubilar bedankte sich bei allen, die zum Gelingen beigetragen und ihm gratuliert haben. Danach bat ihn Pfarrer Kunz, den Schlusssegen zu erteilen.
Anschließend waren alle Besucher zum Sektempfang im Gemeindehaus eingeladen. Dort nutzten viele die Gelegenheit, dem Jubilar persönlich zu gratulieren und zu danken. „Alles Gute zum 90. Geburtstag“, sang der Chor des Kinder- und Jugendheims St. Josef, begleitet von der hauseigenen Band unter Leitung von Zacharias Zschenderlein.
Inge Groos und Petra Weber, die frühere und heutige Heimleiterin, dankten Reinelt für seine „Offenheit gegenüber der Entwicklung in der Jugendhilfe“, der sie ihre moderne Einrichtung verdankten. In die 48-jährige Zeit von Reinelt als Vorsitzender fielen die Vergrößerung und der Umbau des Hauses, Erwerb des Nachbargrundstückes, die Außenstelle in Altenbach, die Notaufnahme für Mädchen und der Bau der Mehrzweckhalle, die jetzt den Namen „Pfarrer-Gerhard-Reinelt-Halle“ trägt.
Gemeindeglied Bernhard Mäder stellte die frisch aufgelegte Biografie von Pfarrer Reinelt vor. Darin beleuchtet der Jubilar Stationen auf seinem Lebensweg: Geboren wurde er am 4. Oktober 1929 in Freiwaldau/Ostsudetenland, wo er auch die Volksschule und danach die Oberschule besuchte. 1945 wurde er zum Volkssturm eingezogen. Im Juli 1946 wurde er mit Eltern und Schwester aus der Heimat vertrieben.
Bauaufgaben gehörten dazu
Die Familie fand in Kirrlach eine neue Wohnung. Am Realgymnasium in Schwetzingen machte Gerhard Reinelt Abitur und begann 1951 sein Theologiestudium in Königstein und Freiburg, wo er 1956 zum Priester geweiht wurde. 1960 kam Reinelt als Vikar zur Gemeinde St. Laurentius. 1964 wurde er Pfarrer der katholischen Gemeinde in Käfertal. Zu seiner seelsorgerischen Tätigkeit kamen in den vielen Jahren als verantwortlicher Pfarrer von St. Laurentius auch entscheidende Bauaufgaben, wie die Kirchenerweiterung und -renovierung, der Bau und die Erweiterung des Katholischen Gemeinde- und DJK-Sportzentrums dazu.