Mannheim

Zur Belohnung gibt es Eis: Pop-up-Impfzentrum in Q6/Q7

Von 
Katharina Koser
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Natalia Schröder hat sich im Pop-up-Impfzentrum impfen lassen und bekommt dafür ihre Belohnung: eine Kugel Eis von Fontanella. © Katharina Koser

„Es ist ein gutes Gefühl, mal wieder eine Schlange zu sehen“, sagt Oberbürgermeister Peter Kurz mit Blick auf die Menschen, die sich gleich zu Beginn der Impfaktion im Einkaufszentrum Q 6 / Q 7 einreihen. Die Corona-Inzidenzen steigen zwar (noch) langsam, aber sie steigen. Auch in Mannheim. Sorge bereitet vor allem die Virusvariante Delta. Die Impfnachfrage dagegen sinkt. „Innerhalb von vierzehn Tagen ist die anfängliche Mangelsituation gekippt, die Impfzahlen haben sich schlagartig reduziert“, sagt Kurz, „so erreichen wir bei weitem nicht die Impfquote, die wir bis Oktober anstreben. Wir wollen alles versuchen, um die Zahl der täglichen Impfungen zu erhöhen.“ Auch der Wegfall der Terminpflicht habe nicht die erhofften Effekte gehabt. Sonderaktionen sollen dem Abhilfe schaffen. „Wir wollen Impfungen an Orten durchführen, wo die Menschen sowieso sind, damit das Angebot noch niederschwelliger wird“, erklärt der Oberbürgermeister.

Im Pop-up-Impfzentrum, das zusammen mit dem Center-Management organisiert wurde, konnten sich Personen ab 18 Jahren ohne Termin mit Moderna gegen das Coronavirus immunisieren lassen. Vier Stunden lang, von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr, waren die Mitarbeitenden des Impfzentrums am Maimarkt vor Ort. Auch am Samstag sollen im gleichen Zeitraum im ersten Obergeschoss in Q 7 Impfungen stattfinden.

„Damit bietet die Aktion allen die Möglichkeit, sich beispielsweise nach Feierabend, beim Einkaufsbummel oder vor dem Restaurantbesuch ganz einfach den schützenden Piks abzuholen“, warb die Stadt im Vorfeld für die Aktion im Pop-up-Impfzentrum - und setzte dabei auf Spontaneität. Benötigt wird für die Impfung lediglich ein Ausweisdokument. Sofern vorhanden, sollten auch Impfpass und Versichertenkarte mitgebracht werden. Die Zweitimpfung wird nach Ablauf des Mindestabstands von vier Wochen im Impfzentrum angeboten, wo mittlerweile auch kein Termin mehr nötig ist.

Die Aktion solle auch Aufschluss darüber geben, ob diese Art des Impfangebots funktioniert, erläutert Kurz: „Das ist mit einem großen Aufwand und einer Anstrengung seitens des Teams des Impfzentrums verbunden. Da ist es wichtig, dass sich das auch lohnt.“ Falls ja, wolle man das Konzept fortsetzen.

„Interessanterweise haben wir uns in der Mitte getroffen“, antwortet Hendrik Hoffmann, Geschäftsführer des Center-Managements, auf die Frage, wer die Idee für die Impfaktion hatte. Der Referent des Oberbürgermeisters Petar Drakul und er hätten sich gegenseitig angerufen, um den Vorschlag zu machen. „Das Ganze hat natürlich auch einen egoistischen Ansatz: Wir wollen offen bleiben, und da ist ein Impfschutz die beste Voraussetzung“, so Hoffmann weiter. Das Quartier habe mit dem Ärztezentrum und dem Drive-In-Testzentrum sowieso einen starken gesundheitlichen Ansatz. „Bei der Geschichte müssen wir alle gemeinsam anpacken.“

Die Impfaktion am Freitag beginnt schon ein paar Minuten früher, weil sich bereits um 15.20 Uhr eine kleine Schlange gebildet hat. Eine der Wartenden ist Natalia Schröder. Sie hat im Internet von der Aktion erfahren und will sich so schnell wie möglich immunisieren lassen - „damit das alles schneller aufhört“. Eigentlich hatte sie schon einen Termin im Impfzentrum am Maimarktgelände, „aber da ich gerade kein Auto habe, ist es für mich einfacher, mich hier impfen zu lassen“, sagt Schröder, die in den Quadraten arbeitet. Fast alle in ihrer Familie sind schon geimpft.

Für alle, die sich hier den schützenden Piks abholen, gibt es außerdem eine süße Belohnung: einen Gutschein für eine Kugel Eis im Eiscafé Fontanella. Wenn das mal keine Motivation ist.

Redaktion