Mit Beton und Asphalt im Stadtbild will er sich nicht zufriedenstellen: Robin Lang ist Architekt aus Mannheim - und er hat den Ehrgeiz, Oasen inmitten von Städten zu schaffen, indem er etwa Brachflächen, Parkplatze oder Dächer umgestaltet. Eine seiner Ideen sind die preisgekrönten Citydecks. Es handelt sich um modulare Baukastensysteme, die mit Holz und Bepflanzungen inmitten von urbanen Umgebungen Ruhezonen erschaffen.
Robin Lang ist mehr als ein Architekt - das wird deutlich im Podcast „Mensch Mannheim“. In der Selbstbeschreibung seines Architekturbüros Yalla Yalla, das er zusammen mit seinem Geschäftspartner Wulf Kramer führt, ist zu lesen, dass ihm soziale und gesellschaftliche Aspekte bei den Projekten besonders wichtig sind. „Ein bisschen zu einseitig“ fand er immer die „reine, klassische Architektur“, erzählt Lang. Gleichzeitig fasziniert ihn der Wandel einer Stadt und ihrer Gesellschaft. „Wir wollen aktiv Stadt mitgestalten“, sagt Lang, und „was bewegen“. Seine Mission? „Nicht immer nur zu meckern“, sondern selbst anzupacken. Daher auch der besondere Firmenname Yalla Yalla, ein arabischer Ausdruck, der sinngemäß für „Auf geht’s“ oder „Los geht’s“ steht.
Ihn beschäftigen Fragen wie diese: Was kann auf einer Parkplatzfläche von sechs mal zwei Metern noch alles stattfinden? „Wenn ich mein Auto nicht dort abstelle, dann habe ich eine Fläche, die frei wird. Diese Fläche kann ich auch anders nutzen - auch viel demokratischer, als dass ich mein Privateigentum dort abstelle.“ Er sieht sich daher als „Entwickler und Hersteller von Stadtmobiliar“ und setzt auf Auftrage aus Städten und Kommunen. Der Verkehrsverbund Rhein-Sieg in Köln war der erste große Auftraggeber: 450 Meter Straße sollen neu konzipiert werden mit Aufenthaltsflächen, Miniparks, Radständern und hoffen, dass alle Elemente in diesem Jahr auch vor Ort verbaut werden. Auch in der derzeit in einem Test für Autos gesperrte Friedrichstraße in Berlin ist eines von Langs Parklet zu sehen. „Die Stadt Mannheim hat bei uns leider noch nicht bestellt“, sagt der Architekt. Aber einen passenden Rahmen habe es dafür auch noch nicht gegeben. Gerade was das Thema der Grünflächen und Verkehr angehe, schwinge noch immer „das Dogma der autogerechten Stadt“ mit. Robin Lang benennt in dem Podcast auch die Schandflecken der Stadt und erklärt, wie die Stadt viel mehr aus ihrer Lage an Rhein und Neckar herausholen könnte. „Die Potenziale liegen vor der Tür“, sagt Lang. Welche Stadt für ihn ein Vorbild für städtisches Leben am Wasser ist ? Hören Sie selbst!