Mannheim. Er ist Musiker, Kulturmanager, grüner Stadtrat und einer, der mit seinen 55 Jahren schon auf ein faszinierendes und unterhaltsames Leben zurückblickt: Markus Sprengler. In Mannheim ist er bekannt wie ein bunter Hund - aber in seiner Biografie stecken noch einige Überraschungen, wie er im Podcast „Mensch Mannheim“ verrät.
Während seiner Kindheit und Jugend in Kaiserlautern kam er in Kontakt mit amerikanischen Gis - und mit deren Musik. Aber Rockstar zu werden, sei gar nicht sein Ziel gewesen: Sondern einfach „Musik machen“. Beruflich habe ihm eher „Pfarrer oder was anderes“ vorgeschwebt, erzählt Sprengler.
1985 zog er nach Mannheim für den Zivildienst in der individuellen Schwerstbehindertenbetreuung.Im Gespräch erinnert er an die Clubszene der 80er, etwa an den Kellerclub Miljöö, den er als Gast kennenlernte und in dem er selbst später spielte. Sprengler sagt: „Vor Popakademie-Zeiten war in Mannheim, was Clubs betrifft, definitiv mehr los.“
Fast wäre er evangelischer Diakon geworden - aber nur fast. Kurz vor der Diakonen-Weihe hatte er dann „andere Pläne“. Die Musik, und zwar nicht nur am Wochenende, sondern professionell. Mit den Busters, Deutschland bekanntester Ska-Band, tourte er über Jahre als Sänger durch Europa. Er vermisse diese Zeit nach wie vor, sagt er, weil sie musikalisch „alle Karrierehighlights“ beinhaltet habe, zum Beispiel Auftritte im Rockpalast oder beim Montreux Jazz Festival. Davon zehre er noch heute. Später wurde Sprengler Mannheims erster Popbeauftragter, später Geschäftsführer des Plattenlabels Popwert/BMG. Darüber sagt Sprengler: „Ich bin bei dieser Arbeit grandios gescheitert. Das muss man ganz offen sagen.“ Er habe nach anderthalb Jahren gemerkt, dass er die Arbeit, wie sie in dem Business laufe, nicht so umsetzen könne, wie andere sich das vorstellten.
Aber an Selbstbewusstsein mangelt es ihm wahrlich nicht: „Ich könnte mir auch vorstellen - unabhängig von der Verwaltungskarriere - eben auch einen Job eines Oberbürgermeisters zu machen. Damit meine ich nicht den Mannheims, sondern grundsätzlich.“ Das müsse nicht immer jemand sein, der juristisch sehr firm sein, sondern auch jemand, „der Rock’n Roll denkt“. Und was kommt als nächstes? Mittelfristig könne er sich vorstellen, mehr Zeit in Afrika zu verbringen.