Mannheim. Mannheim hat mehrere Bürgermeister, Dutzende Rektoren, unzählige Professoren, aber momentan nur einen einzigen Governor. Und das ist Johann W. Wagner. Für ein Jahr hat der Mannheimer das Amt des rotarischen Distriktgovernors übernommen und vertritt damit die 90 Clubs im Südwesten gegenüber der in den USA beheimateten Dachorganisation Rotary International. Über diese Aufgabe sagt Wagner in der neuen Folge des Podcasts „Mensch Mannheim“, dass ihn vor allem der nette und intensive Austausch mit den Mitgliedern reize. „Dass man sich gemeinsam zu gutem Tun verpflichtet“ - auch das macht Rotary für Wagner aus. Er weist darauf hin, dass die Bekämpfung der als Kinderlähmung bekannten Infektionskrankheit Polio mit dem Engagement von Rotary angefangen habe.
„Schlangenlinien durchlebt“
Wagner blickt auf ein ereignisreiches Berufsleben zurück - und einfach so aufzuhören, kam für ihn nicht infrage, als er Ende des Jahres 2019 als Geschäftsführer der der m:con - mannheim:congress Gesellschaft in den Ruhestand ging. Nur was tun? Er habe sich nicht „als alternder Berater andienen“ wollen nach dem Abschied vom Rosengarten, sagt er im Podcast.
Heute ist der studierte Sozialpädagoge und Sozialarbeiter tätig als Geschäftsführender Vorstand der Mannheimer diakonischen Einrichtung Haus Bethanien, die mehr sein will als ein Wohnheim. Johann Wagner sagt über die Einrichtung in der Kirchenstraße im Jungbusch: „Menschen, die wohnungslos sind oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind oder die auch oft psychisch krank oder mit Suchtproblemen behaftet sind, finden hier ihr Zuhause - in einem kürzeren oder längeren Zeitraum.“ Hinter jedem Menschen in dem Haus stecke „eine unglaubliche Biografie“. Wer in Schwierigkeiten geraten ist und im „Haus Bethanien“ Unterschlupf findet, wird intensiv betreut. „Wir versuchen mit den Menschen gemeinsame Ziele zu entwickeln“, erklärt der Vorstand.
Im Podcast erzählt Wagner aber auch von seinen Erfahrungen in anderen Branchen, etwa den Jahren im Norden, und er sagt rückblickend: „Ich habe in meinem Leben so einige Schlangenlinien durchlebt.“