Schneller als erwartet hat der Bund damit begonnen, die ersten Hallen auf dem Spinelli-Gelände abbauen zu lassen. Mittlerweile ruhen die Arbeiten allerdings teilweise wieder - Grund ist der Naturschutz. Die Stadt war offenbar über den Abbau zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht informiert. Zuerst muss sich jetzt ein Gutachter die Hallen ansehen und prüfen, ob dort Vögel brüten.
Es geht um die elf sogenannten Nato-Hallen im Westen des Geländes, angrenzend an die Wachenheimer Straße/Völklinger Straße in Käfertal Süd. Die Bundesagentur für Immobilienaufgaben (BImA) hatte den Rückbau bereits im vergangenen Jahr grundsätzlich mit der Stadt abgesprochen, darauf wies auch gestern auf Nachfrage eine Sprecherin der BImA in Karlsruhe hin. Allerdings war dem Rathaus der genaue Zeitpunkt nicht bekannt, das sagt jedenfalls Stadtsprecherin Monika Enzenbach.
Versteigerung an Selbstabholer
"Wir haben jetzt mit der BImA vereinbart, dass die Hallen vor dem weiteren Abriss durch einen Gutachter geprüft werden", erklärt Roland Köhler, Sachgebietsleiter Naturschutz bei der Stadtverwaltung. Es gehe darum, ob dort derzeit geschützte Vögel brüten. Falls nein, könne der Rückbau sofort weitergehen, falls ja, müsse er um einige Wochen verschoben werden.
Die Nato-Hallen der US-Streitkräfte werden dabei nicht einfach abgerissen. Die BImA hat sie auf einer Internetplattform (Zollauktion.de) versteigert, die neuen Besitzer haben sich dabei verpflichtet, die Hallen selbst zu zerlegen und abzutransportieren. Zwei der Gebäude sind bereits bis auf die Stahlträger abgebaut - in diesen Fällen darf die Demontage auch weitergehen, weil hier sowieso keine Vögel mehr brüten können.
Wer die Hallen zu welchem Preis ersteigert hat, ist nicht bekannt. Der Verkauf "reduziert die Abrisskosten, generiert Einnahmen und spart damit Steuergelder", erklärt Martina Block, Projektmanagerin der BImA, für die Region auf Anfrage.
Den Angaben der Stadt zufolge sollen alle elf Hallen bis Ende Mai abgebaut sein. Danach, auf jeden Fall noch im Jahr 2017, sollen dann die Bodenplatten und weitere feste Bauteile abgerissen werden. Ende April wollen sich alle Beteiligten - Stadt, ihre Gesellschaft MWSP, die Buga-Gesellschaft und die BImA - zusammensetzen und den weiteren Rückbau des westlichen Teils von Spinelli klären.