Gute Nachrichten für Uniclub-Besucher: Das Traditionslokal mit studentenfreundlichen Preisen bleibt länger erhalten. Das teilte der Pächter der Kneipe, Maleek Saleh Sedgh Pour, auf Anfrage des „Mannheimer Morgen“ mit. Der Verwalter Vermögen und Bau bestätigte dies ebenso. „Wir machen weiter bis Ende 2020“, sagte Pour dem „MM“. „Mein Vermieter hat mir im September Bescheid gegeben, dass das Studierendenwerk nun doch die Möglichkeit bietet, den Uniclub so lange weiter zu betreiben.“ Da habe er zugesagt.
Bereits im August war klar, dass sich die Bauarbeiten für ein neues Studentenwohnheim um mehrere Monate verzögern werden. Der Uniclub hätte eigentlich bis Ende dieses Jahres die Räumlichkeiten verlassen müssen. Die Kneipe in den L-Quadraten mit 50-jähriger Tradition befindet sich in einem Haus, das im Besitz des Landes Baden-Württemberg ist. Verwaltet wird es von Vermögen und Bau, das dem Studierendenwerk das Grundstück für den Bau von Studentenwohnungen zur Verfügung stellt. Weil das Gebäude nur einstöckig ist, gilt es bisher als Baulücke (wir berichteten).
Denkmalpflege im Blick
Bei Verzögerungen von einigen Monaten wollte Pour zunächst nicht weitermachen. Im August hatte er noch gesagt, er mache nur weiter, wenn es ein volles Jahr wird. „Sollte mir das Amt nur einige Monate anbieten, dann höre ich lieber Ende des Jahres auf. Denn vier, sechs oder neun Monate bringen nichts.“ Nun ist es doch ein volles Jahr.
Dass der Baubeginn bis Ende 2020 noch nicht kommen wird, bestätigte auch der Leiter des Amtes Vermögen und Bau, Bernd Müller. „Ob es dann noch mal ein paar Monate später wird, können wir jetzt noch nicht sagen“, erklärte Müller nach einem Gespräch mit dem Studierendenwerk-Geschäftsführer Peter Pahle. Zunächst müsse man mit der Planung weiter vorankommen. „Auch die Denkmalpflege spielt dabei eine Rolle“, so Müller. Ein genaues Datum könne er nicht nennen.
Laut dem Uniclub-Betreiber hatte es früher wohl auch Überlegungen dazu gegeben, wie der Uniclub erhalten bleiben könnte. Planungsversuche, einfach über das Haus drüber zu bauen, blieben aber vergeblich. Vermögen und Bau jedoch hatte da nie eine Möglichkeit gesehen: „Ein Erhalt des Uniclubs war und ist keine Alternative. Das Gebäude kann aus städtebaulicher Sicht und aus wirtschaftlichen Gründen nicht erhalten werden. Um studentischen Wohnraum zu schaffen, sind Abriss und Neubau die einzige Alternative.“
Bei diesem Thema hatte sich im Juni auch die Politik zu Wort gemeldet. Die Hochschulgruppe Die Linke.SDS hatte sich enttäuscht gezeigt, dass den Abrissplänen keine öffentliche Debatte vorausgegangen war. Laut Leon Brülke von der Hochschulgruppe ist der Uniclub „seit Jahrzehnten eine Institution gelebter Studierendenkultur, die als solche auch regelmäßig besucht und genutzt wird.“
Sowohl die Grünen als auch die Linkspartei hatten den Erhalt des Uniclubs gefordert. Die ehemalige Sprecherin der Grünen, Mareile große Beilage, hatte ebenfalls ein Konzept zum „Überbauen und Erhalt des Uniclubs“ vorgeschlagen.