Mannheim. Vergangene Woche hatte die Zahl der Bürgeranfragen bei der Stadt zum Coronavirus noch „im zweistelligen Bereich“ pro Tag gelegen. Seit Montag aber, so Oberbürgermeister Peter Kurz in der Sitzung des Gemeinderates, sei das Aufkommen stark gestiegen. Deshalb hat die Stadtverwaltung seit Dienstag nun eine Telefonhotline geschaltet.
Sie ist unter der Nummer 0621/2 93 22 53 zu erreichen und montags bis sonntags jeweils von 7.30 Uhr bis 19 Uhr besetzt. Beantwortet werden allgemeine Fragen zum Thema. Es geht aber auch darum, ob bei Personen ein Test auf das Virus sinnvoll ist. Das ist nach Angaben der Verwaltung nur dann der Fall, wenn Personen Krankheitssymptome zeigen und – als zweite Bedingung – in den letzten zwei Wochen in einem Risikogebiet waren oder Kontakt zu einem nachgewiesenen Corona-Patienten hatten.
Kita-Mitarbeiter freigestellt
„Wichtig ist die Nachricht, dass wir nach wie vor in einem Status sind, in dem es möglich ist, die Infektionskette zu unterbrechen“, sagte der Oberbürgermeister zur aktuellen Lage in Mannheim. Peter Schäfer, Leiter des Gesundheitsamts, erklärte, es gebe in Mannheim nach wie vor die drei am Sonntag bekanntgemachten Corona-Fälle: einen 68-Jährigen, der Kontakt zu den kranken Südtirol-Heimkehrern hatte. Einen 24-Jährigen, der beim Karneval in Nordrhein-Westfalen war. Und einen 54-jährigen Iran-Heimkehrer. Während sich die ersten beiden in häuslicher Quarantäne befinden, ist der 54-Jährige laut Schäfer nach wie vor im Krankenhaus. Sein Zustand habe sich aber stabilisiert, dem Mann gehe es „ordentlich“.
Mit Blick auf Veranstaltungen betonte Oberbürgermeister Kurz, dass eine mögliche Absage von Fall zu Fall geprüft werde. Kriterien seien dabei etwa, wie eng Menschen zusammen seien oder ob die Veranstaltung in einem Gebäude oder im Freien stattfinde. „Wenn etwas abgesagt werden muss, gehen wir auf die Organisatoren zu. Das ist bislang aber noch nicht der Fall.“ Generell gehe es darum, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, ohne aber „überschießende Reaktionen“ zu erzeugen, die volkswirtschaftliche Schäden verursachten, so Kurz. Die Hygieneregeln zu befolgen sei nach wie vor „das Gebot der Stunde“. In einer Pressemitteilung erklärte die Verwaltung, dass der Erreger der „echten Grippe“ – das Influenzavirus – immer noch „der gefährlichste Erreger von akuten Atemwegserkrankungen“ und eine Impfung dagegen auch jetzt noch sinnvoll sei.
Unterdessen sind zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus in den städtischen Kindertagesstätten fünf Fachkräfte vom Dienst freigestellt. Wie eine Sprecherin der Stadt am Dienstag mitteilte, waren sie zuvor in einem der Risikogebiete unterwegs. Symptome der Krankheit seien bei den Betroffenen zum Wochenstart nicht aufgetreten. Sie sollen nun 14 Tage sicherheitshalber daheimbleiben, wie es auch das Kultusministerium empfiehlt. Der Zeitraum zwischen Infektion und Symptomen kann zwischen zwei und 14 Tagen betragen. Auswirkungen auf den Betrieb der 53 städtischen Kitas habe es nicht gegeben. Krankheitsbedingte Meldungen über fehlende Kinder oder Mitarbeiter hätten sich im „jahreszeittypischen Rahmen“ bewegt.