Fasnacht

So läuft die Suche nach der Mannheimer Stadtprinzessin

Eine Busfahrt ins Ungewisse über mehrere Stationen, inszeniert wie Alice im Wunderland - so wird Mannheims neue Stadtprinzessin Nadine II. gefunden.

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Peter W. Ragge
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Ahoi auf die neue Stadtprinzessin: v.l. Stadtrat Alexander Fleck, Stadtprinzessin Nadine Waldenberger und Ex-Stadtprinzessin Miriam Frank. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Ein Stadtrat als weißer Hase? Nun ja, die Fasnacht bietet manche Überraschungen. Und tatsächlich ist CDU-Stadtrat und Ex-Prinz Alexander Fleck in ein Kostüm dieser Figur aus dem Märchen „Alice im Wunderland“ geschlüpft, um die Fasnachter auf die Spur zur neuen Stadtprinzessin zu führen. Miriam Frank, Stadtprinzessin 2017/18, kürt dann in der Rolle der Herzkönigin Nadine Waldenberger zu ihrer Nachfolgerin.

„Willkommen im Wunderland der Fasnacht!“, begrüßt Fleck die Gäste, die bei Knabberzeug aus der Plastikverpackung im großen Sitzungssaal des Technischen Rathauses warten. Hier heißt auch Erika Mathias, die Präsidentin der Großen Karneval Gesellschaft Lindenhof 1907 („Grokageli“) alle willkommen, die gespannt sind, wer wohl neue Stadtprinzessin wird. Fünf Vereine wechseln sich ab, dieses Amt zu besetzen, und das Geheimnis um die neue Lieblichkeit wird immer am Montagabend vor der Inthronisation gelüftet. Und gerade bei einem eher kleinen, nicht so straff durchorganisierten Verein ist es ja keine schlechte Idee, die traditionelle Präsentation der Regentin als Suche im Wunderland zu inszenieren.

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Das ist Mannheims neue Stadtprinzessin

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Peter W. Ragge
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Präsidentin Mathias verzögert noch die Abfahrt mit der Behauptung, nahezu die gesamte Stadtspitze würde mitfahren. Aber immerhin kommen Erste Bürgermeisterin Diana Pretzell und Baubürgermeister Ralf Eisenhauer, um den Fasnachtern gute Fahrt zu wünschen, ehe die in einem Bus der Fahrschule Beck und einigen Privat-Pkw zu der Irrfahrt starten. Lachend und lästernd fährt die große Gruppe los.

Erster Gastgeber ist Thomas Gauch vom Autohaus Gauch. Der hat viel Humor und daher in Jeeps und Alfa Romeo-Fahrzeugen vier Männer in Frauenkleidung versteckt, die sich als Mitglieder des Männerballetts vom Pfälzerwaldverein Opau-Edigheim entpuppen. Zu kräftig, zu behaart, zu wenig Liebreiz – also die scheiden aus. Aber Gauch sagt zu, der Stadtprinzessin für ihre Kampagne einen Jeep kostenlos zur Verfügung zu stellen, ehe die närrische Truppe weiterfährt.

Als stilvoller Gastgeber erweist sich die „Fröhlich Pfalz“ in ihrem Vereinsheim. Da ist es nicht nur schön – im Dialog von Fleck und „Fröhlich Pfalz“-Elferrätin Karin Scherb ergeben sich plötzlich viele schöne Möglichkeiten: Sabrina Mayer und Denise Beck, Ex-Lieblichkeiten der Heddesheimer „Grumbe“, Ex-Prinzessin Katharina vom Limburgerhof und die Lindenhöfer SPD-Stadträtin Annalena Wirth böten sich als junge, hübsche Prinzessinnen an – aber es bleibt beim Jux, sie werden nicht erwählt.

Weiter geht es in den Industriehafen, in eine kühle Lagerhalle der Richard Anton KG. Die traditionsreiche Grafitmühle, die vor allem Gießereien beliefert und auch den denkmalgeschützten ehemaligen Rhenania-Silobau erworben hat, expandiert derzeit. Hier arbeitet Nadine Waldenberger als Assistentin des Werkleiters. An dem Abend steht sie zunächst unauffällig am Getränkeausschank. Aber die 41-Jährige mit den langen, blonden Haaren ist die Einzige, die auf die Fragen von Herzkönigin Miriam Frank die richtige Antwort hat. Und so endet das Märchen, und die künftige Stadtprinzessin Nadine II. strahlt: „Ich freue mich auf eine tolle Kampagne!“

Redaktion Chefreporter

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