Nachruf

Sie kannte einfach jeden

Journalistin und Autorin Illa Senk gestorben

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pwr
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Sie hat Hunderte von Nachrufen geschrieben, doch nun hat ihr Herz aufgehört zu schlagen: Ilse Senk, überall nur als „Illa“ bekannt, ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Auch wenn sie sich seit ein paar Monaten etwas zurückgezogen hatte, so zählte sie doch noch bis ins hohe Alter zum höchst interessierten, aufmerksamen und engagierten Publikum zahlreicher kultureller und stadtgeschichtlicher Veranstaltungen.

Ja – letztlich war sie ein Teil der Stadtgeschichte. Bis 2005 schrieb sie über vier Jahrzehnte lang als freie Mitarbeiterin für den „Mannheimer Morgen“, war häufige Autorin von Beiträgen in der „Rubrik „übrigens“, von Artikeln zu historischen Themen, zu Geburtstagen und Todesfällen bekannter Mannheimer. Sie hat eben alle gekannt, über alle etwas gewusst – oder in einem Ordner abgeheftet gehabt.

Über 500 Biografien verfasst

Geboren in Mannheim 1928, erlebte sie hier ein Teil der Kriegsjahre, wurde ausgebombt und musste zur „Kinderlandverschickung“, wie das damals hieß. 1953 heiratete sie den beim „MM“ ausgebildeten Journalisten Walter E. Senk, damals noch ein rasender Jung-Reporter auf seiner Lambretta und dann über Jahrzehnte für den damaligen Südwestfunk sowie zahlreiche Zeitungen der Region unterwegs, der 2005 starb. Sie fungierte zunächst als seine „rechte Hand“, aber wurde schnell auch eigenständige Autorin, stets präsent auf unzähligen Terminen.

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Gemeinsam pflegte das in der Oststadt lebende Ehepaar, das Sohn und Tochter hat, ein riesiges Archiv. Ihre große Liebe galt dem Luisenpark und dem Planetarium, oft sah man sie im Theater, im Akademiekonzert oder im „Schatzkistl“. Seit der Gründung 1984 gehörte Illa Senk dem Fördererkreis historischer Grabstätten Mannheim als sehr aktives, verdientes Mitglied an. Sie war lange im Beirat und hat für den 1992 erschienenen Band „Die Friedhöfe in Mannheim“ die Biografien der Verstorbenen von über 500 erfassten Grabanlagen verfasst.

Auch die Geschichtsvereine „Badische Heimat“ und Mannheimer Altertumsverein sowie der Verein Stadtbild Mannheim durften immer auf sie als Autorin sowie auf ihren klugen Rat und tatkräftige Mithilfe zählen.