Ansammlung von Jugendlichen am "Plankenkopf"

Schuss aus Schreckschusspistole: Mannheimer Polizei ermittelt Verdächtigen

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pol/kpl
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© Silas Stein/dpa

Mannheim. Die Polizei hat einen 17-jährigen Verdächtigen ermittelt, der bei einer Ansammlung von Jugendlichen am Mannheimer „Plankenkopf“ am vergangenen Samstag , 9. Mai, einen Schuss aus einer Schreckschusspistole abgefeuert haben soll. Nach Angaben der Behörde fanden die Beamten bei einer Durchsuchung des Zimmers in der Wohnung seiner Eltern am frühen Freitagmorgen „die Tatwaffe nebst der zugehörigen Munition.“ Zudem wurden Feuerwerksböller sichergestellt, die denen ähneln sollen, die aus einer Gruppe auf Beamte geworfen sein sollen.

Gegen den Jugendlichen wird jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruch und des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet. Außerdem erwartet auch ihn ein von der Stadt Mannheim ausgesprochenes Aufenthaltsverbot für bestimmte Bereiche der Innenstadt.

Zudem wird gegen einen weiteren 17-Jährigen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Urheberrechtsgesetz ermittelt. Der Jugendliche soll eine Videosequenz auf dem Sozialen Netzwerk „Instagram“ veröffentlicht haben, die zeigt, wie ein Polizeibeamter einen Jugendlichen überwältigt und am Boden festhält. Das Urhebergesetz betrifft die Rechte des Beamten am eigenen Bild. Wer den Vorfall gefilmt und die Sequenz weitergegeben hat, ist noch nicht bekannt. Das Smartphone des Beschuldigten und alle anderen von ihm genutzten elektronischen Geräte, mit denen er sich Zugang zum Internet verschaffen könnte, wurden als Beweismittel sichergestellt, erklärte die Polizei. 

Am Freitag und Samstag vergangener Woche waren Polizisten aus Ansammlungen von Jugendlichen aus Mannheim und Ludwigshafen heraus angegriffen worden, nachdem sie aufgefordert worden waren, das Abstandsgebot zu beachten. Zwei Beamte erlitten nach Angaben der Polizei am Samstag durch die Schüsse  aus der Schreckschusspistole Knalltraumata. 

Die nach den Vorfällen vom vergangenen Wochenende beim Polizeipräsidium Mannheim eingeleitete Ermittlungsgruppe "Plankenkopf" hatte bereits erste Erfolge zu vermelden. So wurden bis zum Donnerstag insgesamt 14 Ermittlungsverfahren eingeleitet. Zudem wird gegen die zwei Personen ermittelt, die im dringenden Verdacht stehen, öffentlich über die sozialen Medien zur Begehung von Straftaten aufgefordert zu haben, hieß es weiterhin von Seiten der Polizei.