Mannheim. Für den Bau einer neuen Produktionsanlage hat das Hygiene- und Gesundheitsunternehmen Essity in seinem Mannheimer Werk jetzt Richtfest gefeiert – „im kleinen Kreis und mit Abstand“, wie das Unternehmen in einer Mitteilung betont. Im Sommer solle die Anlage, in die 40 Millionen Euro investiert werden, fertiggestellt sein. Nach Unternehmensangaben handelt es sich bei dem Neubau auf einer Fläche von 8 000 Quadratmetern um eine Pilotanlage.
Dadurch könne zukünftig erstmalig Zellstoff auf der Rohstoffbasis von Weizenstroh hergestellt werden. Man sei damit in der Lage, drei nachhaltige Faserarten für die Herstellung der Hygienepapiere einzusetzen: zertifizierte Frischfasern, Recyclingfasern und alternative Fasern aus Weizenstroh. Die jährliche Kapazität für Zellstoff aus Weizenstroh liege bei 35 000 Tonnen. Für den Rohstoff aus der Region werde innerhalb des Werks ein Lager errichtet. Von dort führen Förderbänder in die Anlage, in der das Stroh aufbereitet wird und zu einem Zellstoff wird.
30 Meter hoher Turm
Herzstück der Anlage bildet ein 30 Meter hoher Bleichturm, der jetzt fertiggestellt wurde. Dort werde der entstehende Zellstoff aufgehellt und dann durch eine ein Kilometer lange Rohrleitung an die Papiermaschinen gefördert, wo das Hygienepapier für die Fertigprodukte hergestellt wird. „Essity verändert mit seiner nachhaltigen, neuen Technologie in Mannheim die Welt der Hygienepapierherstellung in Europa“, sagte Martin Wiens, Leiter der Strohzellstoff-Fabrik.