Mannheim. Eine Tunnelvariante für die Neubaustrecke der Bahn durch Mannheim bleibt weiterhin eine Option. Dafür hat sich die Stadt Mannheim beim Dialogforum mit der Deutschen Bahn erneut stark gemacht. Unabhängig von den bisherigen Ergebnissen der Kapazitätsuntersuchung sollen die Tunnelvarianten weiterhin untersucht werden. Darüber hinaus hat die Stadt laut einer Mitteilung nochmals betont, dass weitere Streckenkapazitäten, unabhängig vom Ausbau der Östlichen Riedbahn, für eine zukunftsfähige Planung der Eisenbahninfrastruktur im Stadtgebiet unabdingbar sind.
„Ein Jahrhundertprojekt, wie der Ausbau zwischen Mannheim und Karlsruhe, darf nicht auf Zugzahlprognosen basieren, die bereits vor dem ersten Spatenstich veraltet sind“, sagte Erster Bürgermeister und Vorsitzender des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar Christian Specht. Die aktuelle Überlastung des Streckennetzes verhindere den Ausbau der S-Bahn und Regionalverkehre zu einem dichten Takt und sorge auch im Fernverkehr immer wieder für Verspätungen. „Ein so wichtiger Bahnknoten wie Mannheim darf daher nicht dauerhaft ‚auf Kante‘ genäht sein“, so Specht.
Gleichzeitig gehe es darum, die Anwohnerinnen und Anwohner vom Bahnlärm zu entlasten. „Dies ist in Mannheim mangels oberirdischer Alternativen nur durch einen Güterverkehrstunnel möglich“, betont Specht. Die Deutsche Bahn hält weiterhin an ihren Planungen für die Wiederherstellung der Zweigleisigkeit der Östlichen Riedbahn fest. Gegen den Planfeststellungsbeschluss hatte die Stadt Mitte 2022 Klage eingereicht. Ein Termin für das Verfahren am VGH steht noch aus.