Szene - Internationale Konferenz „NØK“ soll Raum für Diskurse in der Alten Feuerwache bieten

Nachtkultur in den Tag bringen

Von 
Joana Rettig
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Hendrik Meier (v.l.), Matthias Rauch und Anna Blaich. © CAPADOL

Eine Plattform für Akteure der Nacht – das will Startup Mannheim mit der NØK bieten. NØK – ausgeschrieben soll das „International Night Culture Conference“ bedeuten, also eine internationale Konferenz mit dem Thema Nachtkultur. Am Montag, 21., und Dienstag, 22. Oktober, gibt das Tochterunternehmen der Stadt Mannheim in der Alten Feuerwache Einblicke in verschiedenste Bereiche, die die Nacht zu bieten hat. Angeboten werden dabei Vorträge, Diskussionsrunden und Workshops. Die Teilnahme daran ist kostenlos.

Programm und Anmeldung

Die NØK beginnt mit Vorträgen und Diskussionen. Diese sind größtenteils in englischer Sprache. Workshops finden am Dienstag, 22. Oktober, statt.

10 Uhr: Grußwort von Peter Kurz.

10.30 Uhr: Vortrag von Andreina Seijas: „Die Nachtbewegung“.

11.15 Uhr: Diskussion: „Die Bedeutung der Nacht“.

13.30 Uhr: Vortrag von Merlijn Poolman: „Niederländische Nachtbürgermeister“.

13.45 Uhr: Diskussion „Bewegung der Nachtbürgermeister“.

15.00 Uhr: Vortrag von Zora Brändle: „Herausforderungen moderner Club-Kultur“.

15.15 Uhr: Diskussion: „Herausforderungen moderner Club-Kultur“.

16.45 Uhr: Diskussion: „BUGA 23 – Chancen für Kultur im öffentlichen Raum“.

Anmeldung und weitere Infos unter noek-conference.com. jor

Hendrik Meier, der seit 2018 Mannheims Nachtbürgermeister ist, war als Angestellter bei Startup Mannheim maßgeblich an der Planung der NØK beteiligt. In einer Diskussionsrunde wird er mit verschiedenen Amtskollegen aus anderen Städten über diese „globale Bewegung“ der Nachtbürgermeister sprechen. „Die Konzepte sind überall sehr unterschiedlich“, erklärt Meier in einem Gespräch mit dem „MM“. „Bei manchen ist die Kommune involviert, manchmal sind es Initiativen, die das ins Leben gerufen haben.“ Der Leiter der Kulturellen Stadtentwicklung – ebenfalls bei Startup Mannheim angesiedelt –, Dr. Matthias Rauch, ergänzt: „Damit wollen wir klarmachen: Das eine richtige Modell gibt es nicht. Es ist immer an die Gegebenheiten der jeweiligen Stadt angepasst.“

Martina Brunner zum Beispiel. Sie ist Mitbegründerin der Initiative „Nachtbürgermeister Wien“ und versucht, das Konzept eines sogenannten Night Mayors oder einer Clubkommission für Wien umzusetzen. Thierry Charlois ist Projektmanager für die Nachtpolitik in Paris. Alexander Bücheli hat tatsächlich ein politisches Amt inne. Er ist sogenannter Nachtstadtrat in Zürich.

Anna Blaich, wie Rauch und Meier im Team der Kulturellen Stadtentwicklung, betont, dass man versuchen möchte, die Kultur nicht nur im Schatten der Nacht stattfinden zu lassen. „Wenn wir der Nacht einen Wert zusprechen, dann sehen wir, dass diese Kultur auch in den Tag projiziert wird.“ Ob Musik, Sozio- oder Popkultur: „Jeder Mensch kann sich mit der Nacht identifizieren. Und somit ist es auch ein Thema, das einen sehr großen Teil der Bevölkerung anspricht.“

Buga 2023 auch im Programm

Die Nacht zum Tag machen – das ist mit ein Grund, warum bei der NØK auch die Buga 2023 einen Platz im Programm findet. „Wir wollen die Mannheimer Kulturlandschaft auch im Rahmen der Buga präsentieren“, sagt Rauch.

Jeder, der Interesse hat, darf und soll an der Konferenz teilnehmen – das betonen die drei Initiatoren noch einmal ganz deutlich. „Wir wollen uns bei dieser Veranstaltung nicht gegenseitig auf die Schultern klopfen“, so Meier, „sondern einen Diskurs schaffen“. Denn nur mit einem offenen Diskurs könne man konstruktiv arbeiten, und auch alle Seiten hören und berücksichtigen, sagt Matthias Rauch. Deshalb seien auch unbedingt Anwohner (etwa aus dem Jungbusch) eingeladen. Nach jeder Podiumsdiskussion gebe es nämlich auch Zeit für Zuschauerfragen.

Redaktion Wirtschaftsreporterin